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AIO – Viele Studien bereit zur Rekrutierung

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Gastrointestinale Tumoren

mgo medizin

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Erschienen in: onkologie heute

Auch wenn die Pandemie viele Studien zurückgeworfen hat, so bleibt die Forschung bei Kolon-, Rektum- und Dünndarmtumoren dennoch vielfältig. Der Trend zu individualisierter und molekular ausgerichteter Therapie setzt sich dabei fort.

„Was sich signifikant verändert hat, vor allem in der ersten Welle, das sind die Therapiestudieneinschlüsse“, konstatierte Dr. Celine Lugnier zu Beginn der Sitzung bei der Vorstellung erster Daten der CancerCovid-Studie. Davon nicht entmutigt, bleibt das Spektrum der derzeit rekrutierenden Studien aber breit. Molekulare Marker spielen dabei eine immer größere Rolle.

So untersucht zum Beispiel die ATOMIC-Studie MSI-H (Mikrosatelliteninstabilität-high) Patienten mit Kolonkarzinom (CC) Stadium III, die das mFOLFOX6-Schema ± Atezolizumab in der Adjuvanz erhalten. Die ANTONIO-Studie komplettiert ATOMIC, indem sie ältere Patienten mit MSI-H einschließt, die nicht für eine Chemotherapie geeignet sind. Sie sollen Atezolizumab allein oder zusammen mit IMM-101, einem Immunstimulanz, erhalten. Eine starke Prognosekraft hat auch ctDNA (zirkulierende Tumor-DNA). Die CIRCULATE-Studie will diese in Bezug auf eine adjuvante Chemotherapie beim CC Stadium II evaluieren. Und auch BRAF wird untersucht: Kolorektalkarzinom (CRC)-Patienten mit einer solchen Mutation erhalten in der NeoBRAF-Studie eine neoadjuvante Triplett-Therapie aus dem BRAF-Inhibitor Encorafenib, Cetuximab und Binimetinib. Wichtig für die Evaluation von Biomarkern ist insbesondere auch die Registerstudie ColoPredict Plus 2.0. Sie erfasst seit 2013 Daten zu MSI-H und KRAS, um deren Prognosekraft bei CC Stadium I–III zu bestimmen.

Für das Rektumkarzinom verfeinert sich unterdessen zunehmend die risikoadaptierte Chemotherapie. Insbesondere für Hochrisikopatienten gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Metaanalysen zur totalen neoadjuvanten Therapie (TNT). Prof. Dr. Ralf Hofheinz: „Haupterkenntnis dieser Studien ist, dass wir bei einer Komplettremission abwarten können.“ Welches Therapieregime am häufigsten ein solches „Watch-and-Wait“ ermöglicht, das untersucht zum Beispiel die CAO/ARO/AIO/ 18.1 Studie.

Eine Reihe von Studien betrifft auch das palliative Setting und therapierefraktäre Tumoren. Ein Novum ist hier die FIRE-11, die nur Frauen mit metastasiertem CRC rekrutiert und auch frauenspezifische Endpunkte beinhaltet.

Autorin: Dr. Johanna Heuveling

Quelle: AIO-Herbstkongress 2021; Hybrid-Arbeitsgruppensitzung Kolon-/Rektum-/Dünndarmtumoren am 19.11.2021

Bilderquelle: © peterschreiber.media – stock.adobe.com

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