E-Paper

Neurologie und Psychiatrie » Neurodiversität » ADHS

»

Geschlechtsunterschiede bei ADHS im Erwachsenenalter

Geschlechtsunterschiede bei ADHS im Erwachsenenalter

Fachartikel

Neurologie und Psychiatrie

Neurodiversität

ADHS

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: neuro aktuell

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine häufige und hochrelevante Diagnose. Auffällig ist, dass ADHS bei Frauen deutlich seltener diagnostiziert wird, obwohl Erhebungen die gleiche Prävalenz für Frauen und Männer zeigen. Die ADHS-Fragebogen sind männlich orientiert und zielen eher auf eine hyperaktive Symptomatik. ADHS-Frauen erreichen häufiger nicht den Test-Score für die Diagnose ADHS und werden falsch negativ diagnostiziert. ADHS-Frauen leiden häufiger an internalisierten Störungen. ADHS-Frauen sind häufiger viktimisierst, haben ein geringeres Funktionsniveau, häufiger chronische Schmerzen und Erschöpfungszustände und ein höheres Suchtrisiko. Frauen zeigen weniger externalisierende und aggressive Verhaltensweisen, entsprechen also eher dem unaufmerksamen Typ. Die Behandlung von Angstzuständen und Depressionen ist bei diesen Patienten häufig nur dann erfolgreich, wenn auch die zugrunde liegende ADHS behandelt wird. Frauen zeigen weniger Inhibitionsprobleme. Aufgrund der Häufigkeit von Depression und Angststörungen wird das darunter liegende ADHS oft nicht diagnostiziert und behandelt. Das hat oft erhebliche Konsequenzen, weil sich Aufmerksamkeitsstörungen, erhöhte Ablenkbarkeit und desorganisiertes Verhalten weder mit Psychotherapie noch mit Antidepressiva gut behandeln lassen. Stimulanzien sind für diese Patienten eine wichtige Option.

Artikel in der Vorschau sehen
Vollständigen Fachartikel auf med-search lesen

Bilderquelle: © enjoys25 – stock.adobe.com

Schlagworte zu diesem Beitrag

Weitere Beiträge zu diesem Thema

© DimaBerlin_stock.adobe.com

Wie bestimmte Wahrnehmungsveränderungen bei Borderline-Patientinnen das sexuelle Verhalten beeinflussen können

News

Frauen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung erleben in sexuellen Situationen häufiger dissoziative Symptome – dazu gehören beispielsweise Derealisation und Depersonalisation, also eine veränderte Wahrnehmung des eigenen Körpers oder der Umwelt, sowie Konversionssymptome, also körperliche Beschwerden ohne organischen Grund.

Neurologie und Psychiatrie

Persönlichkeitsstörungen

Beitrag lesen
Illustration eines Arztgesprächs: Ein Arzt klärt eine Patientin über Epilepsie auf, die Patientin hält sich die Hände an den schmerzenden Kopf.

Experten fordern Umdenken in der Epilepsie-Behandlung

Pharmaservice

In der Behandlung von Epilepsien geht wertvolle Zeit verloren, in der Patientinnen und Patienten unter fortbestehenden Anfällen leiden und ihre Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist. Im Rahmen eines Seminars von Angelini Pharma wurden die Ursachen und Folgen dieser „therapeutischen Trägheit“ diskutiert.

Neurologie und Psychiatrie

Epilepsie

Beitrag lesen
John - Adobe Stock

Europäischer Kopfschmerzkongress: Hormone und Kopfschmerz

Kongressberichte

Welche Auswirkungen haben Hormone auf Kopfschmerzen? Dieser Frage gingen zwei Expertinnen im Rahmen des Europäischen Kopfschmerz-Kongresses Anfang Dezember in Lissabon nach.

Neurologie und Psychiatrie

Kopfschmerzerkrankungen

Beitrag lesen