In ca. 100 Ländern gibt es bereits eine gesetzlich geregelte zusätzliche Besteuerung von zuckerhaltigen Getränken. In Deutschland nicht.
Eine Modellierungsstudie der TU München, die 2023 veröffentlicht wurde, zeigt klar, dass eine Zuckersteuer den Zuckerkonsum der Deutschen (30 – 90 Jahre) verringern würde. In der Folge gäbe es weniger Fälle von assoziierten Erkrankungen, wie Diabetes mellitus Typ 2 (T2D), Adipositas oder koronare Herzerkrankungen (KHK). Auch die WHO spricht sich schon lange für eine Zuckersteuer von mind. 20 % aus, um den Überkonsum von Zucker zu verringern.
Karl Emmert-Fees und seine Kollegen untersuchten neben den positiven Effekten auf die Volksgesundheit auch die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen (siehe Grafik). Die Modellierung ergab außerdem, dass der Effekt einer gestaffelten Besteuerung, die den Zuckergehalt in Getränken reduzieren soll, stärker ausfällt im Vergleich zu einer generellen Besteuerung zuckerhaltiger Getränke, die den Preis erhöhen würde.
Kritisch ist, dass in der Studie jüngere Erwachsene und Jugendlich sowie Kinder – also die Hauptkonsumenten zuckerhaltiger Getränke – nicht mit einbezogen wurden. Wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet, wird der Konsum auf das 5– bis 10-fache im Vergleich zu einem 30-jährigen Erwachsenen geschätzt und damit dürften die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen in Realität deutlich höher liegen. Also worauf warten wir noch?




