E-Paper

Neurologie und Psychiatrie » Psychosomatik

»

Ätherische Öle gegen Schlafmangel, Angst oder Schmerz: Unimedizin Rostock betrachtet Patienten ganzheitlich

Ätherische Öle gegen Schlafmangel, Angst oder Schmerz: Unimedizin Rostock betrachtet Patienten ganzheitlich

News

Neurologie und Psychiatrie

Psychosomatik

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: neuro aktuell

Schmerzen lindern, den Schlaf verbessern, Ängste lösen, die Lebensgeister wecken oder das Wohlbefinden steigern: Ätherische Öle können die Selbstheilungskräfte von kranken Menschen anregen und die Lebensqualität schwer kranker Patienten deutlich verbessern. Die Universitätsmedizin Rostock wendet seit Kurzem die Aromapflege bei ihren Patienten an.

„Wir haben die Patienten ganzheitlich im Blick und greifen daher auf die Erkenntnisse der Naturheilkunde zurück. Diese besondere Pflegeform nutzt die Kraft natürlicher Öle, um Heilungsprozesse sanft zu unterstützen und eine Atmosphäre der Entspannung und Zuversicht zu schaffen“, erklärt Pflegevorstand Annett Laban. Gestartet ist das Pilotprojekt in ausgewählten Bereichen, darunter der Palliativstation, der allgemeinen Onkologie, der Nephrologie und Endokrinologie, der Perioperativen Intensivstation und der Kinder- und Jugendklinik.

Lavendel, Zitronengras, Sandelholz, Jasmin, Bergamotte, Rose oder Melisse sind nur eine kleine Auswahl an Aromen, die eine wohltuende und genesungsfördernde Wirkung haben. Die individuell hergestellten Ölmischungen werden eingerieben, als Haut- und Mundpflege verabreicht sowie über Auflagen, Wickel oder Riechsticks angewendet.

„Studien belegen, dass ätherische Öle Stress abbauen, Schmerzen lindern und die Schlafqualität verbessern können – genau das, was viele Patientinnen und Patienten bei uns brauchen“, erklärt Maren Lenz. Die Gesundheits- und Krankenpflegerin hat eine Fachweiterbildung zur Expertin für Aromapflege absolviert. Gemeinsam mit ihrem geschulten Team aus Kinderkrankenschwester Nicole Reetz, Krankenschwester Heike Oldach und dem Intensivpfleger Fabian Ahsmann, bringt sie die Öle zu den Patienten. Sie gehen auf die Patienten zu und schauen ganz individuell, welche Beschwerden diese haben. Dann suchen sie die passenden Öle aus, die dazu beitragen können die Leiden zu lindern. Das Angebot ist für jeden freiwillig. „Bei Kindern wenden wir ausgewählte Pflanzenöle als Raumbeduftung an, das Einverständnis der Eltern vorausgesetzt“, erklärt Nicole Reetz.

Für die Patienten bietet die Aromapflege viele Vorteile: Körper und Geist werden zusammen betrachtet und die speziell geschulten Pflegekräfte können sich Zeit nehmen, auf die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten einzugehen und dabei auch deren Geruchsvorlieben zu berücksichtigen. „Wir wollen bewirken, dass unsere Patienten durch die Aromapflege letztlich weniger Medikamente nehmen müssen, sich schneller erholen und somit weniger Zeit im Krankenhaus verbringen“, ergänzt Heike Oldach.


Quelle: Universität Rostock

Bilderquelle: © Anna

Weitere Beiträge zu diesem Thema

© DimaBerlin_stock.adobe.com

Wie bestimmte Wahrnehmungsveränderungen bei Borderline-Patientinnen das sexuelle Verhalten beeinflussen können

News

Frauen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung erleben in sexuellen Situationen häufiger dissoziative Symptome – dazu gehören beispielsweise Derealisation und Depersonalisation, also eine veränderte Wahrnehmung des eigenen Körpers oder der Umwelt, sowie Konversionssymptome, also körperliche Beschwerden ohne organischen Grund.

Neurologie und Psychiatrie

Persönlichkeitsstörungen

Beitrag lesen
Illustration eines Arztgesprächs: Ein Arzt klärt eine Patientin über Epilepsie auf, die Patientin hält sich die Hände an den schmerzenden Kopf.

Experten fordern Umdenken in der Epilepsie-Behandlung

Pharmaservice

In der Behandlung von Epilepsien geht wertvolle Zeit verloren, in der Patientinnen und Patienten unter fortbestehenden Anfällen leiden und ihre Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist. Im Rahmen eines Seminars von Angelini Pharma wurden die Ursachen und Folgen dieser „therapeutischen Trägheit“ diskutiert.

Neurologie und Psychiatrie

Epilepsie

Beitrag lesen
John - Adobe Stock

Europäischer Kopfschmerzkongress: Hormone und Kopfschmerz

Kongressberichte

Welche Auswirkungen haben Hormone auf Kopfschmerzen? Dieser Frage gingen zwei Expertinnen im Rahmen des Europäischen Kopfschmerz-Kongresses Anfang Dezember in Lissabon nach.

Neurologie und Psychiatrie

Kopfschmerzerkrankungen

Beitrag lesen