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Implantationssystem für Orbitaboden entwickelt 

Entwickler zeigt Schädelmodell mit Implantationssystem

Implantationssystem für Orbitaboden entwickelt 

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Orbita, Augenlid und Tränenwege

mgo medizin

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2 MIN

Erschienen in: CONCEPT Ophthalmologie

Bisher werden Frakturen des Augenhöhlenbodens (auch Orbitaboden) über einen komplikationsbehafteten Unterlidzugang behandelt. Ein neuartiges Implantationsverfahren ermöglicht einen minimalinvasiven Zugang zur Fraktur über den Nasengang und die Kieferhöhle. Dr. Moritz Burger entwickelte es im Rahmen seiner Promotion.

Prof. Dr. Thomas Kühnel vom Universitätsklinikum Regensburg schuf bereits vor einigen Jahren eine minimalinvasive Behandlungsmethode. Dabei erfolgt der Eingriff über die Nase und die Kieferhöhle, die unter dem Augenhöhlenboden liegt. Ein passendes Implantat und Implantationssystem fehlten jedoch bisher.

Dieses entwickelte Dr. Moritz Burger im Rahmen eines von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderten Projektes. Nachdem er Prof. Kühnel zunächst bei Operationen zusehen konnte, um sich einen Eindruck zu Problemen und Anforderungen zu verschaffen, begann er im Labor für Medizinprodukte an der OTH Regensburg mit der Feinarbeit. Er wertete zahlreiche klinische CT-Scans aus, um die Anforderungen an das Implantat sowie das Implantationssystem zu definieren: Wie groß darf das Implantationssystem maximal sein? An welcher Stelle tritt der Bruch auf? Was muss das Implantat können? Ein Schädel aus dem 3D-Drucker bildete die Anatomie detailgetreu ab und ermöglichte es, das Design daran anzupassen.

Serientauglicher Prototyp

Eine wichtige Voraussetzung: Das Implantat muss durch eine ca. 12 mm große Öffnung eingeführt werden und sich dann an die Bruchstelle anpassen. Gemeinsam mit dem Industriepartner Gerresheimer Regensburg GmbH fertigte Burger einen serientauglichen Prototyp.

Bei diesem ist das Implantat zunächst aufgerollt und auf der Spitze des Implantationssystems platziert. Durch einen Betätigungshebel wird es durch die Mechanik in der Spitze entfaltet, spreizt sich in die Kieferhöhle und drückt den Bruch zurück in die Ausgangsform. Bei Bedarf kann das Implantat millimetergenau modelliert werden. Für seine Doktorarbeit erhielt Burger den BioPark Innovationspreis 2024.

Von der Forschung in die Praxis

Rund 1.500 Brüche des Augenhöhlenbodens werden jährlich in Deutschland auf die herkömmliche, komplikationsbehafte Weise operiert. Bis das neue Implantationssystem zum Einsatz kommen könnte, dauert es allerdings noch. Prof. Dr.-Ing. Thomas Schratzenstaller leitet das Labor für Medizinprodukte und war der Doktorvater von Burger. „Gerne würden wir das neue Implantationssystem gemeinsam mit Industriepartnern auf den Markt bringen und somit die bisherige Methode ablösen. Eine Zulassung kann jedoch bis zu fünf Jahre dauern.“ Bereits zu Beginn der Doktorarbeit haben Burger, Schratzenstaller und Kühnel ein Patent für ihre gemeinsame Arbeit angemeldet.

Quelle: Pressemitteilung der OTH Regensburg vom 09.01.2025

Foto: M. Burger

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