Dermatologie » Allgemeine Dermatologie » Versorgung, Forschung und Leitlinien

»

DERM 2025: Willkommen auf dem Klassentreffen!

© visoot_stock.adobe.com

DERM 2025: Willkommen auf dem Klassentreffen!

News

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Versorgung, Forschung und Leitlinien

mgo medizin Redaktion

Autor

5 MIN

Die Tagung DERM im Congress Forum in Frankenthal gehört den absoluten Vor-Ort-Pflichtveranstaltungen für die Dermatologie.

Wir sprachen mit Prof. Dr. med. Klaus Fritz, der die DERM seit Jahren erfolgreich an den Start bringt, über die gewohnten Highlights sowie die Besonderheiten 2025.

Lieber Herr Dr. med. Fritz, die DERM ist bekannt für Ihren starken Praxisanteil. Ist das auch dieses Jahr wieder der Fall?

Dr. Fritz: „Ein hoher Praxisbezug ist aus fachlicher Sicht essenziell für die niedergelassenen Dermatologen und spielt auch 2025 wieder eine wichtige Rolle. Dieses Jahr haben wir uns für eine gezielte Ausweitung der praktischen Hands-on-Kurse entschieden, indem wir mit umliegenden Praxen und Kliniken Workshops anbieten. Da sie extrem gut angenommen werden, möchten wir das in Zukunft noch etwas verstärken.

Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, unseren Kongressteilnehmern stets das gesamte Spektrum der Dermatologie zu bieten. Es ist daher gar nicht so einfach, hier bestimmte Punkte hervorzuheben. Bei den chronisch-inflammatorischen Hautkrankheiten werden, wie es auf Kongressen üblich ist, neue Medikationen vorgestellt – es geht z.B. um Vitiligo oder Hidradenitis suppurativa. Und natürlich gibt es wieder Spannendes aus der Allergologie zu berichten. Die ästhetische Dermatologie ist wieder mit zahlreichen Live- Demos bzw. Videos zu praktischem Vorgehen sowie Vorträgen vertreten: Das Spektrum an Produkten, aber auch neuen Vorgehensweisen bei Fäden, Fillern, Lasern und EBD wächst ja jedes Jahr. Besonders wichtig wird auch wieder die Onkologie sein, hier sehe ich aus dermatologischer Sicht großes Zukunftspotenzial. Außerdem engagieren sich auf der DERM wieder zahlreiche Netzwerke, Verbände und Partner, die unseren Kongress mit ihren Vorträgen bereichern.“

Was erwartet uns beim Thema Digitalisierung?

Dr. Fritz: „Sowohl am Samstag als auch am Sonntag haben wir zur Digitalisierung in der Dermatologie spannende Vorträge. Es geht darum, was fachlich, aber auch rechtlich möglich ist. Vor Ort ist am z.B. mit Charlotte Guckenmus LL. M. eine versierte Rechtsanwältin, die einen Vortrag hält mit dem Titel „Telematikinfrastruktur und KI – Datenautobahn oder Sackgasse? Elektronische Patientenakte u.v.m. – Was kommt und was nicht?“. Prof. Dr. Matthias Augustin wird die geplante Leitlinie „Digitale Dermatologie“ vorstellen. Und es wird zahlreiche Beispiele der praktischen Umsetzung der Digitalisierung geben, z. B. im Bereich Histologie: „Histologische Diagnostik digital ohne Mikroskop mit AI gesteuerter Auswertung (nachverfolgbar am iPad)“ von PD Dr. Lutz Schmitz, Wuppertal, und Dr. Rainer Pooth berichtet über „KI basierte holistische, personalisierte Gesichtsanalyse und Beratung in der ästhetischen Medizin – FAI (Facial Aesthetic Index)“ und Prof. Dr. Thomas Dirschka referiert zu „KI-basierte Hautpflege. Neue Marktchancen in der dermatologischen Praxis“. Weitere Inhalte zum Themenfeld gibt es dann am Sonntag. Das Thema Digitalisierung ist auch deswegen zukunftsweisend, weil es eine Chance für eine bessere Versorgung beispielsweise im ländlichen Raum ist (Referent: Dr. Claassen). “

Die Teilnehmer erwarten auch wieder wertvolle Vorträge für die wirtschaftliche und organisatorische Optimierung ihres Praxisalltags?

Dr. Fritz: „Zum Themenfeld Praxismanagement Steuerberater, Personalexperten und Juristen aus renommierten Kanzleien in Köln und Düsseldorf vertreten, beispielsweise, wenn es darum geht, ob man in Einzel, Gemeinschaftspraxis oder in einem Netz von Praxen wie Medermis, Dermanovis oder Corius tätig wird, welcher Praxistyp sich für Berufseinsteiger heute lohnt oder auch was zu erwarten ist, wenn man seine Praxis abgeben möchte. Es werden auch Kollegen vertreten sein, die Ärzte-Netzwerke präsentieren und die Unterschiede aufzeigen zwischen den von Investoren betriebenen Netzen und denen von Medizinern, die sich selbst zu Netzwerken zusammengeschlossen haben. Hier besteht definitiv Informationsbedarf, früher gab es deutlich mehr Vertreter von inhabergeführten Einzelpraxen, nun sehen wir starke Veränderungen im Markt. Was jetzt abläuft, ist im Prinzip eine stille Revolution der politischen Entwicklung. Wir werden, vermute ich, in 20 Jahren kaum mehr Einzelpraxen sehen, so ähnlich wie bei Bäckereien und Metzgereien. Das liegt v.a. auch am großen organisatorischen Aufwand, der mittlerweile auf den niedergelassenen Dermatologen lastet. Das ist nicht nur für alle relevant, die alterstechnisch vor dem Ruhestand stehen, sondern auch für die jungen Kollegen, die sich fragen: In welche Richtung orientiere ich mich? Hier wollen wir Antworten bieten und das sehr umfangreich.“

Warum wird die Tagung DERM auch gerne als „Klassentreffen der Dermatologie“ bezeichnet?

Dr. Fritz: „Weil wir besonderen Wert auf das Netzwerken vor Ort legen. Für dieses Jahr sind in den vollständig ausgebuchten Räumlichkeiten wieder rund 1.800 Teilnehmende aus dem Ärztebereich unterwegs und ca. 100 Aussteller aus der Industrie vertreten. Einerseits entsteht durch die Teilnehmerzahl und den begrenzten Raum eine gewisse Menge an Teilnehmenden, die sich durch die Flure und in die Vorträge bewegen, aber auch eine gewisse Nähe. Diese Nähe ist nicht nur für die Industrie gut als Aussteller, sondern sie ist auch ein willkommenes Element, das viele Dermatologen zu schätzen wissen. Sie treffen so leichter ihre Kollegen, die sie vielleicht schon von woanders kennen, und schließen auch viele neue Kontakte. Dieses persönliche Element ist bei uns besonders stark. Auf Fachkongressen bekommt man im persönlichen Gespräch mit Leuten, die man kennt, oft noch mehr und wertvollere Informationen, quasi „unter Kollegen“.  Dieser besonders persönliche Stil kann bei etwas anonymeren Kongressen, wo viele Auflagen bestehen, so nicht umgesetzt werden. Man sagt daher über die DERM sie ist auch so etwas wie das Klassentreffen der Dermatologen.“

Herzlichen Dank Prof. Dr. med. Fritz für das Gespräch!

Neugierig geworden?

DERM in Frankenthal 2025:
https://www.kongress-derm.de/fileadmin/user_upload/Programm/2025/DERM_2025_Programm_A5_2025-02-13.pdf

Derm alpin in Salzburg, 17.-19. Oktober 2025:
https://derm-alpin.com/

Am besten gleich notieren!
Eine umfangreiche Berichterstattung zur DERM in Frankenthal 2025 erwartet unsere Leserinnen in der Ausgabe 3 des Derma Forum, die im Mai erscheint.

Autor: Redaktion/Sabine Mack

Bilderquelle: © Dr_Klaus_Fritz_Quelle_Derm_Alpin

Schlagworte zu diesem Beitrag

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Prof. Dr. Ugur Uslu, Experte für CAR-T-Zell-Therapie und dermatologische Onkologie, in seiner Funktion als W2-Professor an der JMU Würzburg.

Experten im Gespräch: Prof. Dr. Ugur Uslu, Würzburg

Personalia

Der CAR-T-Zell-Experte ist neuer W2-Professor für dermatologische Onkologie an der JMU Würzburg und Oberarzt an der Hautklinik am Universitätsklinikum.

Dermatologie

Tumoren und Präkanzerosen

Beitrag lesen
Vortragsszene bei der DERM-Tagung in Frankenthal mit Fachleuten, die dermatologische Themen präsentieren und diskutieren.

DERM Frankenthal: Vorläufiges Tagungsprogramm online

Kongressberichte

Vom 13. - 15. März 2026 öffnet die Tagung DERM in Frankenthal wieder ihre Türen – ein wichtiger Treffpunkt für dermatologische Fortbildung, Austausch und Innovation in Deutschland.

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Versorgung, Forschung und Leitlinien

Beitrag lesen
Prof. Christoph Skudlik, Chefarzt des iDerm, übernimmt die Stiftungsprofessur für Berufsdermatologie zur Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten für arbeitsbedingte Hauterkrankungen.

Stiftungsprofessur für Berufsdermatologie am iDerm besetzt

Personalia

Prof. Christoph Skudlik übernimmt die Stiftungsprofessur für Berufsdermatologie am iDerm und BG Klinikum Hamburg. Ziel ist die Weiterentwicklung nachhaltiger Versorgungskonzepte für arbeitsbedingte Hauterkrankungen.

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Berufsdermatologie

Beitrag lesen