Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und erfordert oft eine chirurgische Therapie [1]. Die autologe Brustrekonstruktion, insbesondere mit der DIEP- oder ms-TRAM-Lappenplastik, hat sich als Goldstandard etabliert, um das körperliche Selbstbild zu stärken. Die Weiterentwicklung dieser Verfahren bleibt essenziell, um die Sicherheit zu erhöhen und Risiken zu
minimieren.
Bildgebung Die am weitesten verbreitete präoperative Bildgebung ist die CT-Angiographie (CTA) zur Darstellung der Perforatorgefäße der A. epigastrica inferior. Die Technik wurde erstmals im Jahr 2005 beschrieben und erlaubt es, trotz der großen Variabilität der Anatomie, mit einer Sensitivität von beinahe 100 % die Austrittstellen der abdominellen Perforatoren im Bereich der vorderen Rektusscheide zu lokalisieren [2]. Dies ist essenziell, um eine möglichst komplikationsarme Operation und ein zuverlässiges intraoperatives Auffinden der Perforatoren zu gewährleisten. Bis zur Nutzung der CTA erfolgte das Aufsuchen und Markieren der Perforatoren an den Patientinnen mittels Doppler-Sonographie. Diese Technik war schnell und einfach, hatte jedoch auch Nachteile, wie fehlende Differenzierung zwischen Perforatoren und Hauptgefäßen und fehlende Aussagekraft über das Kaliber der Gefäße. Zusätzlich wird auch die Duplex Sonographie genutzt, die zwar den Fluss in den Perforatoren in Echtzeit darstellen kann, jedoch sehr untersucherabhängig ist. Daher hat sich die CTA als Goldstandard der präoperativen Bildgebung etabliert. Die CT-Untersuchung erfolgt mit iodhaltiger Kontrastmittelgabe in der BolusTracking-Methode, ehe die Maximumintensitätsprojektion für die Bildverarbeitung angewendet wird. Hierdurch ist eine genaue Darstellung von Perforatoren möglich. Besonders bei abdominell voroperierten Patientinnen ist die Kenntnis über den Zustand der Perforatoren und der A. epigastrica inferior wichtig, damit entschieden werden kann, ob eine autologe Brustrekon struktion mittels DIEP/msTRAM überhaupt möglich ist. Die CTA kann den genauen subkutanen, subfaszialen und intramuskulären Verlauf sowie das Kaliber der abdominellen Perforatorgefäße darstellen, sodass bereits präoperativ ein genaues Design der Lappenplastik erfolgen kann. Dieses Wissen hilft auch bei der präoperativen Einschätzung bzgl. der Entscheidung zwischen einer DIEP- oder msTRAM-Lappenplastik. Die Strahlenbelastung des Verfahrens beträgt ca. 10 mSv, was in etwa der addierten jährlichen Strahlenbelastung von fünf Jahren in Deutschland entspricht. Aufgrund der genannten Vorteile der Untersuchung, kann diese Strahlenbelastung bei den meisten Patientinnen in Kauf genommen werden [3].



