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Erstgespräch bei Brustkrebs – Dauer entscheidend für Patientinnenverständnis

Arzt erklärt Patientin medizinische Informationen auf einem Tablet

Erstgespräch bei Brustkrebs – Dauer entscheidend für Patientinnenverständnis

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Erschienen in: onkologie heute

Die WAVES-Studie („Wechselseitiger Patienten-Arzt-Austausch in der Versorgung bei Brustkrebs zur gemeinsamen Entwicklung patientenorientierter Versorgungsstrukturen“) ist ein Projekt des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF). Ziel ist die systematische Erfassung und Bewertung aktueller Versorgungsstrukturen bei Brustkrebspatientinnen mit besonderem Fokus auf die Qualität der ärztlichen Kommunikation im Diagnostik- und Therapieverlauf. Grundlage der Untersuchung ist ein zweigeteilter, standardisierter Fragebogen. Die Projektentwicklung erfolgte in enger Zusammenarbeit aller sechs bayerischen Universitätskliniken und unter aktiver Mitwirkung nationaler Patient*innenvertretungen.  

Für die vorliegende Analyse wurden die Angaben von 1.000 Betroffenen mit Mammakarzinom ausgewertet, die den ersten Teil des Fragebogens vollständig ausgefüllt hatten. Untersucht wurde, ob das subjektiv empfundene Verständnis des Erstgesprächs (inkl. Diagnosemitteilung) von der Gesprächsdauer abhängig ist. 

Die angegebene zur Verfügung stehende Zeit für das Erstgespräch war sehr unterschiedlich und reichte von zehn Minuten (23,0 %), 15 Minuten (20,5 %), 20 Minuten (19,9 %), 30 Minuten (16,1 %) bis hin zu mehr als 30 Minuten (13,4 %). Bei Gesprächen mit einer Dauer von ≥ 30 Minuten berichteten 91,8 % der Patientinnen, „Alles“ oder „Alles Wesentliche“ verstanden zu haben und damit signifikant mehr als bei kürzeren Gesprächsdauern (p < 0,001). Ebenso fühlten sich Betroffene mit mindestens 30-minütigen Gesprächen deutlich besser auf die bevorstehende Therapie vorbereitet (84,6 % vs. 66,3 %; p < 0,001). 

Die Ergebnisse belegen einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Dauer des ärztlichen Erstgesprächs und dem Verständnis der Diagnoseinhalte sowie der Vorbereitung auf die Therapie. Daraus ergibt sich ein klarer Handlungsbedarf: Ein angemessener Zeitrahmen für das Erstgespräch ist entscheidend, um eine informierte und partizipative Entscheidungsfindung in der Brustkrebsversorgung zu ermöglichen. 

Dr. Katrina Recker

Quelle: Köpke M et al. Inhaltsverständnis steigt mit längerer Erstgesprächsdauer bei Brustkrebserkrankten – Ergebnisseder WAVES-Studie. Abstract #38; Senologie 2025

Bilderquelle: ©bongkarn – Adobe Stock

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