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Früherkennung des Prostatakarzinoms: PSA-Test ist neuer Standard

Früherkennung des Prostatakarzinoms: PSA-Test ist neuer Standard

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mgo medizin

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Erschienen in: onkologie heute

Die Tastuntersuchung zur Früherkennung des Prostatakarzinoms ist obsolet. Das konstatiert die gerade erschienene S3-Leitlinie, die unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie aktualisiert wurde. Neuer Standard ist die risikoadaptierte PSA-basierte Früherkennung.

Im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung übernehmen Krankenkassen für Männer ab 45 Jahren eine jährliche Tastuntersuchung, die digital-rektale Untersuchung (DRU). Erstmals sprechen sich die Leitlinienautoren jetzt ausdrücklich gegen eine DRU-basierte Früherkennung aus. Stattdessen soll Männern ab 45 Jahren ein PSA-basiertes Screening angeboten werden, bei dem der Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) bestimmt wird. Bei sehr niedrigen Werten soll die Untersuchung nach fünf Jahren wiederholt werden, sonst ist ein PSA-Test alle zwei Jahre vorgesehen. Ab einem PSA-Wert über 3 ng/ml soll eine weitere Abklärung erfolgen. Die DRU kann ergänzend im Rahmen der individuellen Risikoabschätzung eingesetzt werden.

„Studien zeigen, dass die Tastuntersuchung dem PSA-Test deutlich unterlegen ist“, so Leitlinien-Koordinator Prof. Marc-Oliver Grimm vom Universitätsklinikum Jena. Die Tastuntersuchung ist mit einer hohen Rate sowohl falsch-negativer als auch falsch-positiver Befunde behaftet. Nun ist der Gemeinsame Bundesausschuss gefragt, die Regelungen zur gesetzlichen Früherkennung entsprechend anzupassen.

Mehr MRT, weniger Biopsien

Neu ist weiterhin ist die Empfehlung, die Magnetresonanztomographie (MRT) stärker als bisher in der Primärdiagnostik einzusetzen und unnötige Biopsien zu vermeiden. Bei PI-RADS 1 und 2-Befunden soll auf eine Biopsie verzichtet werden.

Eine wichtige Änderung mit Blick auf das therapeutische Vorgehens betrifft lokal begrenzte Niedrigrisiko-Tumoren, die häufig keine Behandlung erfordern. Hier wird ausschließlich die aktive Überwachung empfohlen, nicht mehr die primäre lokale Therapie durch Operation oder Bestrahlung. Auch für sogenannte günstige-intermediäre Tumoren hat diese Strategie an Bedeutung gewonnen. „Therapien des Prostatakarzinoms sind oft mit Nebenwirkungen und Einschränkungen der Lebensqualität verbunden“, sagt Grimm. „Mit der aktiven Überwachung vermeiden wir Überbehandlungen und behalten gleichzeitig den Patienten im Blick, um handeln zu können, sobald es nötig ist.“

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Krebsgesellschaft vom 2. Juli 2025

Bilderquelle: © MohammedElAmine – stock.adobe.com

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