Neurologie und Psychiatrie » Demyelinisierende Erkrankungen » Multiple Sklerose

»

ECTRIMS-Jahrestagung 2025: Neurologie-Update international

ECTRIMS-Jahrestagung 2025: Neurologie-Update international

Kongressberichte

Neurologie und Psychiatrie

Demyelinisierende Erkrankungen

Multiple Sklerose

mgo medizin Redaktion

Autor

3 MIN

Erschienen in: neuro aktuell

Die ECTRIMS-Jahrestagung 2025 verbuchte mit rund 9.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen neuen Besucherrekord. Nachfolgend eine kleine Auswahl aus dem großen Themenangebot.

Ein immer wichtiges Thema beim MS-Management ist der Einfluss der Ernährung. Eine aktuelle Studie weist nun darauf hin, dass der Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel (UPF) dazu beiträgt, die inflammatorische Krankheitsaktivität zu erhöhen. Die Ergebnisse resultieren aus der Auswertung von 451 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der BENEFIT-Studie mit einem klinisch isolierten Syndrom (CIS), die danach Interferon-beta oder Placebo erhielten. In den folgenden 5 Jahren konvertierten 208 Patientinnen und Patienten zu einer klinisch definitiven MS (CDMS). Die Forschenden erstellten von allen Patientinnen und Patienten eine metabolische Signatur als „Fingerabdruck“ einer Ernährung mit UPF.


Die UPF-Signatur unterschied in der Gesamtgruppe nicht hinsichtlich CDMS-Konvertierern und Nicht-Konvertierern. Allerdings zeigte die Quartile mit dem höchsten positiven UPF-Fingerabdruck eine signifikant höhere inflammatorische Krankheitsaktivität. Dazu gehörten bei Baseline ein signifikant größeres Läsionsvolumen im T1-MRT (p = 0,022) und ein niedrigerer MSFC-Score (Multiple Sclerosis Functional Composite) (p = 0,036). Des Weiteren erlitten die Teilnehmer in der höchsten UPF-Quartile häufigere Schübe innerhalb von 5 Jahren (höchste vs. niedrigste Quartile: adjustiertes relatives Risiko [RR] 1,30; 95%-Konfidenzintervall [KI] 1,06–1,59; pTrend = 0,01). Im MRT bestand nach 2 Jahren ebenfalls ein höheres Risiko neuer aktiver T2-Läsionen (RR 1,08, 95%-KI 1,00–1,17, pTrend = 0,05) sowie vergrößerter T2-Läsionen (β = 173,97 mm³, 95%-KI: –120,46 bis 468,40, pTrend = 0,036). Diese Assoziation war unabhängig von anderen Prognosefaktoren und sollte nach Ansicht der Autoren Anlass sein, den Patientinnen und Patienten früh den Verzicht von UPF anzuraten, so die Autoren [1].

Exklusiver Zugang für registrierte Nutzer

Loggen Sie sich ein, um Zugang zu vertiefenden Inhalten, neuesten Studien und wertvollem Expertenwissen zu erhalten.

Weitere Beiträge zu diesem Thema

© DimaBerlin_stock.adobe.com

Wie bestimmte Wahrnehmungsveränderungen bei Borderline-Patientinnen das sexuelle Verhalten beeinflussen können

News

Frauen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung erleben in sexuellen Situationen häufiger dissoziative Symptome – dazu gehören beispielsweise Derealisation und Depersonalisation, also eine veränderte Wahrnehmung des eigenen Körpers oder der Umwelt, sowie Konversionssymptome, also körperliche Beschwerden ohne organischen Grund.

Neurologie und Psychiatrie

Persönlichkeitsstörungen

Beitrag lesen
Illustration eines Arztgesprächs: Ein Arzt klärt eine Patientin über Epilepsie auf, die Patientin hält sich die Hände an den schmerzenden Kopf.

Experten fordern Umdenken in der Epilepsie-Behandlung

Pharmaservice

In der Behandlung von Epilepsien geht wertvolle Zeit verloren, in der Patientinnen und Patienten unter fortbestehenden Anfällen leiden und ihre Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist. Im Rahmen eines Seminars von Angelini Pharma wurden die Ursachen und Folgen dieser „therapeutischen Trägheit“ diskutiert.

Neurologie und Psychiatrie

Epilepsie

Beitrag lesen
John - Adobe Stock

Europäischer Kopfschmerzkongress: Hormone und Kopfschmerz

Kongressberichte

Welche Auswirkungen haben Hormone auf Kopfschmerzen? Dieser Frage gingen zwei Expertinnen im Rahmen des Europäischen Kopfschmerz-Kongresses Anfang Dezember in Lissabon nach.

Neurologie und Psychiatrie

Kopfschmerzerkrankungen

Beitrag lesen