Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt in der Medizin immer mehr an Bedeutung. Doch sie hat nicht nur das Potenzial zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung. KI nimmt auch Einfluss auf die Arzt-Patienten-Beziehung, ein zentraler Faktor für den Behandlungserfolg. So haben viele Menschen Zweifel an der Leistung von KI und das betrifft nicht nur die KI selbst, sondern auch die Ärzte, die KI verwenden, wie Würzburger Psychologen jetzt in einer Studie herausgefunden haben. Mehr als 1.200 Studienteilnehmer hatten dazu Werbeanzeigen für Arztpraxen bzw. für die dargestellten Ärzte anhand verschiedener Eigenschaften bewertet. Diese unterschieden sich nur in einem Punkt voneinander: eine einzelne Aussage wurde ergänzt, die darauf hinwies, dass der dargestellte Arzt KI nutzt. Eine Kontrollgruppe erhielt dieselbe Werbeanzeige ohne diese Aussage.
Danach schätzten Patienten Ärzte negativer ein, wenn diese angaben, bei ihrer Arbeit KI zu verwenden. Sie werden als weniger kompetent, vertrauenswürdig und empathisch beurteilt. Diese Vorbehalte zeigten sich selbst dann, wenn die KI für administrative Aufgaben eingesetzt wird. Die Befragten waren auch weniger bereit, einen Termin mit einem Arzt zu vereinbaren, wenn dieser angeblich KI nutzt.
Literatur: Reis M et al. JAMA Netw Open 2025;8(7):e2521643. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2025.21643.
Quelle: Pressemitteilung Julius-Maximilians-Universität Würzburg
abb: © Shadowart – stock.adobe.com



