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Asthmatherapie aktuell: Was ist wichtig in der Hausarztpraxis?

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Erschienen in: Der Allgemeinarzt

Die Asthmatherapie entwickelt sich stetig weiter. Die aktuelle S3-Leitlinie bietet strukturierte und praxisnahe Empfehlungen für eine effektive Behandlung – von der medikamentösen Stufentherapie bis zu nicht-medikamentösen Maßnahmen.

Die Therapie des Asthma bronchiale basiert auf einer strukturierten, stufenweisen Vorgehensweise, die sich an der Symptomkontrolle und dem Exazerbationsrisiko orientiert. Ziel ist eine weitgehende Symptomfreiheit, der Erhalt der Lungenfunktion und die Vermeidung von Ex­azerbationen. Die Behandlung wird individuell an Alter, Asthma-Phänotyp und Komorbiditäten angepasst.


Stufentherapie: Das Kernkonzept


Die S3-Leitlinie empfiehlt ein fünfstufiges Therapiekonzept. Die Wahl der Stufe richtet sich nach der aktuellen Asthmakontrolle:
Stufe 1: Bei seltenen, milden Symptomen (<2x/Woche, keine Exazerbationen) wird eine Bedarfstherapie mit niedrig dosiertem inhalativem Kortikosteroid (ICS) in Kombination mit einem schnellen Bronchodilatator (z. B. Formoterol) empfohlen. Alternativ ist ein kurz wirksames Beta-2-Sympathomimetikum (SABA) möglich, wobei der Fokus auf ICS liegt.
Stufe 2: Bei häufigerem Bedarf oder nächtlichen Symptomen wird eine tägliche niedrig dosierte ICS-Dauertherapie empfohlen. Alternativ kann ein Leukotrienrezeptorantagonist (LTRA) erwogen werden.
Stufe 3: Bei unzureichender Kontrolle erfolgt eine Kombination aus niedrig dosiertem ICS und langwirksamem Beta-2-Agonisten (LABA). Alternativ kann die ICS-Dosis erhöht oder ein LTRA ergänzt werden.
Stufe 4: Bei weiterhin unkontrolliertem Asthma wird eine mittelhoch dosierte ICS/LABA-Kombination eingesetzt. Weitere Optionen sind die Hinzunahme von LAMA (langwirksamer Muskarinantagonist) oder Biologika, insbesondere bei schwerem eosinophilem Asthma.
Stufe 5: Für schwerstes, therapierefraktäres Asthma kommen Biologika (z. B. Anti-IgE-, Anti-IL-5/5R- oder Anti-IL-4/13-Antikörper) und ggf. orales Kortikosteroid in niedrigster wirksamer Dosis in Betracht. Die Therapie sollte in enger Abstimmung mit einem Spezialisten erfolgen.


Nicht-medikamentöse Maßnahmen


Patientenschulung, Inhalationstechnik, Allergen- und Rauchvermeidung, körperliche Aktivität sowie die Behandlung von Komorbiditäten (z.B. Adipositas, Reflux, psychische Erkrankungen) sind essenziell. Die regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Therapie nach dem „Treat-to-Target“-Prinzip ist zentral.
Akuttherapie bei Exazerbationen
Bei Exazerbationen steht die kurzfristige Gabe von SABA (ggf. wiederholt) im Vordergrund. Bei schwereren Verläufen werden systemische Kortikosteroide und ggf. Sauerstoffgabe ergänzt. Eine frühzeitige ärztliche Vorstellung ist anzuraten.
Therapieanpassung und Monitoring
Die Therapie wird regelmäßig überprüft und an die aktuelle Asthmakontrolle angepasst. Ziel ist, die niedrigste wirksame Stufe zu finden, die eine gute Kontrolle ermöglicht. Ein Stufenwechsel erfolgt nach mindestens drei Monaten stabiler Kontrolle oder bei Verschlechterung. Die regelmäßige Schulung zur Inhalationstechnik und Adhärenzförderung sind entscheidend.

Bildquelle: © Julius – stock.adobe.com

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