Chronische Bauchschmerzen stellen für Menschen mit gastrointestinalen Erkrankungen eine schwere Belastung dar. Zur Behandlung werden häufig Opioid-basierte Medikamente verwendet. Diese sind zwar wirksam, gehen aber mit teils starken Nebenwirkungen wie Übelkeit, Verstopfung, Müdigkeit und Benommenheit einher. Insbesondere die Gefahr der Abhängigkeit ist ein großer Nachteil der Opioide.
Ein Forschungsteam der Universität Wien hat jetzt eine neue Klasse von oralen Peptid-Therapeutika entwickelt, die eine sichere, nicht-Opioid-basierte Lösung für die gezielte Behandlung chronischer Bauchschmerzen bieten kann.
Dabei machten sie sich die weniger bekannte Wirkung des als „Liebeshormon“ bekannten Oxytocins auf das Schmerzempfinden zunutze. Der neue innovative Therapieansatz zielt darauf ab, spezifisch Oxytocin-Rezeptoren im Darm zu aktivieren. Dazu haben die Wissenschaftler Oxytocin-Analoga hergestellt, die verdauungsstabil sind und die Oxytocin-Rezeptoren dennoch potent und selektiv aktivieren können. Durch diese Darmspezifität kommt es im Vergleich zu anderen Schmerzmitteln zu weniger Nebenwirkungen.
Literatur: Kremsmayr T et al. Angew Chem Int Ed 2024; 63:e202415333. DOI: 10.1002/ange.202415333
Quelle: Pressemeldung Universität Wien
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