Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der es durch erhöhte Harnsäurespiegel im Blut zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen und in der Folge zu Entzündungen vor allem in Gelenken kommt. In den letzten Jahren mehren sich Hinweise, dass Gicht möglicherweise mit Krebs in Zusammenhang steht. Während frühere Studien ein vermindertes Krebsrisiko durch einen erhöhten Serumharnsäurespiegel (SUA) sahen, gehen andere Studien davon aus, dass SUA mit entzündungsfördernden Mediatoren assoziiert ist, die die Krebsentstehung fördern könnten. Der genaue Zusammenhang bleibt unklar. Unstrittig ist jedoch, dass beiden Erkrankungen verschiedene Lebensstilfaktoren gemeinsam sind und ein ungesunder Lebensstil den Verlauf beider Erkrankungen erschwert. Für ihre Analyse nutzten sie Daten aus der UK Biobank von 7.169 Gichtpatienten sowie 21.507 Nicht-Gicht-Kontrollen. Das Krebsrisiko bei Gichtpatienten wurde mittels Cox-Regressionsmodelle sowie anhand eines Acht-Faktoren-Healthy Lifestyle Score (HLS) bewertet. Ergebnis: Gicht war mit einer höheren Krebsinzidenz verbunden (HR 1,075). Ein hoher HLS-Wert (d.h. gesunder Lebensstil) bei Gichtpatienten – insbesondere Jene über 60 Jahre – korrelierte mit einem geringeren Krebsrisiko (HR 0,825).
Quelle: Shi W et al. Frontiers in Oncology 2025; 15. DOI=10.3389/fonc.2025.1557175
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