Beta-Blocker sind seit Jahrzehnten Standard bei der Herzinfarkt-Nachsorge. Mittlerweile stehen aber neue, effektive Behandlungsoptionen zur Verfügung. Zudem mehren sich Hinweise, dass Beta-Blocker nicht nur Vorteile haben. So wird vermutet, dass sie die Entwicklung einer Herzinsuffizienz fördern bzw. die Gefahr eines kardiogenen Schocks erhöhen könnten. Eine aktuelle schwedische Studie kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass sie auch zu einer Zunahme von Depressionen führen. Dazu erfolgte bei Patienten nach erlebtem Herzinfarkt die Nachsorge entweder mit oder ohne Beta-Blocker. In einer Teilstudie wurden anhand der „Hospital Anxiety and Depression Scale“ (HADS) Angstsymptome und Depressionen bewertet.
Die Befragung erfolgte während des Krankenhausaufenthalts, nach 6-10 Wochen sowie nach 12-14 Monaten. Bei der ersten Befragung litten 14% der Patienten unter Depressionen. Bei Patienten ohne Beta-Blocker hellte sich die Stimmung in den folgenden Wochen und Monaten auf. Unter Beta-Blocker kam es dagegen in den ersten Wochen nach dem Herzinfarkt zu einer Zunahme der Depressionen, insbesondere bei nicht mit Beta-Blockern vorbehandelten Patienten. In der zweiten Fragerunde hatten sich die Depressionen jedoch wieder gelegt.
Quelle: Pressemitteilung Universität Uppsala
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