Die „kleine Darmspiegelung“ (Sigmoidoskopie) ist im Gegensatz zur Koloskopie auf Mastdarm und untere Dickdarmabschnitte beschränkt. Dadurch sind keine vorbereitenden Maßnahmen zur Darmentleerung erforderlich, die Sigmoidoskopie daher weniger aufwendig. Das macht sie als Darmkrebs-Screeningmethode interessant – eigentlich, denn hierzulande ist, neben dem Test auf Blut im Stuhl, die Koloskopie die Methode der Wahl. Wissenschaftler des DKFZ haben jetzt Vorsorgestudien zur Sigmoidoskopie noch einmal neu bewertet, besonders im Hinblick auf die sog. Prävalenzverzerrung. Frühere Studien zur Darmkrebsvorsorge hatten nicht unterschieden zwischen tatsächlich neu aufgetretenen Krebserkrankungen und solchen, die bei Studienbeginn zwar noch nicht entdeckt, aber dennoch schon vorhanden und damit auch nicht mehr zu verhindern waren. Dadurch fiel das ermittelte präventive Potenzial geringer aus, als es tatsächlich war.
Das Ergebnis der Neubewertung: Durch eine einmalige Sigmoidoskopie (Alter 55 – 64 Jahre) lassen sich annähernd zwei von drei Krebserkrankungen (66%) im Mastdarm und unteren Bereich des Dickdarms verhindern. Das präventive Potenzial der Sigmoidoskopie ist demnach höher als bislang gedacht.
Literatur: Brenner H et al. European Journal of Epidemiology, 2024, DOI: 10.1007/s10654-024-01120-w
Quelle: Pressemitteilung Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ
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