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Nahrungsergänzungsmittel in der modernen Medizin

Gemüse in einer Kapsel als Symbol für Nahrungsergänzungsmittel

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Erschienen in: Der Allgemeinarzt

Nahrungsergänzungsmittel (NEM) können in spezifischen Situationen nützlich sein, sollten jedoch nicht als Ersatz für eine gesunde Ernährung dienen.

NEM umfassen Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Kräuterextrakte, erhältlich in Formen wie Tabletten, Kapseln oder Pulvern. Ihr Ziel ist es, die tägliche Nährstoffaufnahme zu ergänzen, besonders bei älteren Menschen, Schwangeren oder Veganern, deren Ernährung möglicherweise nicht alle Bedürfnisse abdeckt.

Omega-3-Fettsäuren fürs Herz
Positive Beispiele für die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln sind etwa Omega-3-Fettsäuren, die häufig in Fischölkapseln enthalten sind. Sie haben sich als vorteilhaft für die Herzgesundheit erwiesen. Studien zeigen, dass sie das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können. Ebenso wird Folsäure während der Schwangerschaft empfohlen, um das Risiko von Neuralrohrdefekten beim Fötus zu reduzieren. Diese Beispiele verdeutlichen, dass NEM in bestimmten Lebensphasen oder bei spezifischen Gesundheitszuständen nützlich sein können.
Dennoch ist die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln nicht immer eindeutig. Einige Studien zeigen positive Effekte, doch die wissenschaftliche Evidenz ist oft uneinheitlich. Beispielsweise wird Vitamin D häufig zur Knochengesundheit empfohlen, aber nicht alle Studien bestätigen eine signifikante Verbesserung der Knochendichte. Ähnlich verhält es sich mit Antioxidantien wie Vitamin C und E, deren Nutzen in der Prävention chronischer Krankheiten nicht eindeutig belegt ist.
Ein weiteres Problem betrifft die Qualität und Reinheit von NEM. Da sie in vielen Ländern als Lebensmittel und nicht als Arzneimittel gelten, unterliegen sie weniger strengen Kontrollen. Dies kann zu Verunreinigungen oder ungenauen Etikettenangaben führen, was gesundheitsschädlich sein kann.
Ärzte sollten daher individuell bewerten, ob Nahrungsergänzungsmittel notwendig sind. Eine gründliche Anamnese und eventuell labordiagnostische Untersuchungen sollten der Empfehlung vorausgehen. Zudem ist es wichtig, Patienten über mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten zu informieren und darauf hinzuweisen, dass eine ausgewogene Ernährung der effektivste Weg zur Sicherstellung einer ausreichenden Nährstoffversorgung bleibt.

Bildquelle:© PhilipSebastian – stock.adobe.com

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