Viele Notaufnahmen sind überlastet, weil immer mehr Menschen dort medizinische Hilfe suchen. Verschärft wird die Situation durch Personalmangel: Häufig dauert es lange, bis die Menschen überhaupt ihr Anliegen schildern können und dann untersucht und behandelt werden. Oft muss allerdings innerhalb kürzester Zeit entschieden werden, wer besonders dringlich behandelt werden sollte. Neueste KI-Technologien setzen genau hier an: Sie sollen durch eine zügigere, strukturierte Erstanamnese und orientierende Ersteinschätzung das medizinische Personal entlasten, um dringliche Fälle schneller identifizieren und priorisieren zu können. Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg hat dazu das KI-System DokPro entwickelt, das – sobald ein kritischer Zustand ausgeschlossen ist – die strukturierte Erhebung der Patientendaten übernimmt. Die Patienten werden an einen Pulsoximeter angeschlossen und von einem Avatar in einer Kabine befragt. DokPro erfasst nicht nur Vitalparameter (Herzfrequenz, Blutsauerstoff), sondern stellt auch alle relevanten anamnestischen Fragen. Ein integriertes KI-System erstellt anschließend einen umfassenden, strukturierten Bericht, der automatisiert ins Krankenhausinformationssystem übertragen wird.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin DGIM
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