Dermatologie » Tumoren und Präkanzerosen » Malignes Melanom

»

Melanom in situ: Reicht der 5 mm-Sicherheitsabstand wirklich aus? So ist die Datenlage

Melanom in situ der Haut. Die malignen Zellen erscheinen in dieser Färbung rot. Mikroskopische Aufnahme

Melanom in situ: Reicht der 5 mm-Sicherheitsabstand wirklich aus? So ist die Datenlage

News

Dermatologie

Tumoren und Präkanzerosen

Malignes Melanom

mgo medizin Redaktion

Autor

2 MIN

Der allgemeine Goldstandard zur Behandlung eines Melanoms in situ (MIS) sieht die komplette Exzision des Tumors mit einem peripheren Rand von 5 mm vor. Neuere Studien, in welchen die mikrografisch kontrollierte Mohs-Technik angewendet wurde, empfehlen dagegen 5-10 mm oder vereinzelt auch 18 mm Abstand zu den Exzisionsrändern.

Die Mortalitätsrate bei In-situ-Melanomen ist sehr niedrig, Rezidive treten ebenfalls oft in situ auf. Forschende aus Australien haben jetzt untersucht, ob Rezidive bei lokaler Exzision mit 5 mm Rand häufiger auftreten als bei weiter gefassten Rändern. Dazu erfassten sie retrospektiv Daten von insgesamt 292 Personen mit behandeltem MIS, deren Exzision mit 5 mm Abstand erfolgte. Die Studie ist in JAMA Dermatology veröffentlicht worden [1].

Schnittgrenzen nach 5 mm-Exzision größtenteils unauffällig

Der Umfang der behandelten MIS betrug im Mittel 6 x 5 mm, die mediane Länge lag bei 6 mm (Spanne 2-21 mm) und die mediane Breite bei 5 mm (Spanne 2-14 mm). Somit handelte es sich weitestgehend um MIS < 10 mm. 274 (78,1%) der ehemaligen Tumorstellen waren kürzer als 10 mm und 312 (88,9%) schmaler als 10 mm.

Der am häufigsten auftretende Subtyp war mit 177 Fällen (50,4%) das superfiziell spreitende Melanom (SSM), gefolgt von 107 Fällen mit Lentigo maligna (30,5%) und 67 Fällen von akral-lentiginösen Melanomen (19,1 %)

Meist traten die In-situ-Melanome am Rumpf auf (168 Fälle, 47,9%), doch auch an den oberen (96 Fälle, 27,4%) und unteren Gliedmaßen (59 Fälle, 16,8%) wurden diese Tumore gefunden. Am seltensten war mit 2 Fällen (0,6%) die Kopfhaut betroffen.

Aus den Daten ging hervor, dass von den insgesamt 35 erfassten MIS 345 Fälle histopathologisch unauffällige Exzisionsränder vorweisen konnten, nachdem das Melanom mit 5 mm Abstand herausgeschnitten wurde. Nur in 6 Fällen musste die Exzision erweitert werden, um tumorfreies Zellgewebe an den Grenzen zu erfassen.

Exzision mit 5 mm führt nicht zu vermehrten Rezidiven

Von 351 dokumentierten Melanomen in situ traten in 3 Fällen (0,9%) Rezidive auf, die sich innerhalb des Exzisionsareals befanden. Bei der überwiegenden Mehrheit (348 Fälle, 99,1%) konnten nach mindestens 5 Jahren Nachsorge jedoch keine Rezidive festgestellt werden.

Quelle: Melanom in situ: Reicht der 5 mm-Sicherheitsabstand wirklich aus? So ist die Datenlage – Medscape – 4. Mär 2025

Bilderquelle: © Lisa – stock.adobe.com

Schlagworte zu diesem Beitrag

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Prof. Dr. Ugur Uslu, Experte für CAR-T-Zell-Therapie und dermatologische Onkologie, in seiner Funktion als W2-Professor an der JMU Würzburg.

Experten im Gespräch: Prof. Dr. Ugur Uslu, Würzburg

Personalia

Der CAR-T-Zell-Experte ist neuer W2-Professor für dermatologische Onkologie an der JMU Würzburg und Oberarzt an der Hautklinik am Universitätsklinikum.

Dermatologie

Tumoren und Präkanzerosen

Beitrag lesen
Vortragsszene bei der DERM-Tagung in Frankenthal mit Fachleuten, die dermatologische Themen präsentieren und diskutieren.

DERM Frankenthal: Vorläufiges Tagungsprogramm online

Kongressberichte

Vom 13. - 15. März 2026 öffnet die Tagung DERM in Frankenthal wieder ihre Türen – ein wichtiger Treffpunkt für dermatologische Fortbildung, Austausch und Innovation in Deutschland.

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Versorgung, Forschung und Leitlinien

Beitrag lesen
Prof. Christoph Skudlik, Chefarzt des iDerm, übernimmt die Stiftungsprofessur für Berufsdermatologie zur Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten für arbeitsbedingte Hauterkrankungen.

Stiftungsprofessur für Berufsdermatologie am iDerm besetzt

Personalia

Prof. Christoph Skudlik übernimmt die Stiftungsprofessur für Berufsdermatologie am iDerm und BG Klinikum Hamburg. Ziel ist die Weiterentwicklung nachhaltiger Versorgungskonzepte für arbeitsbedingte Hauterkrankungen.

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Berufsdermatologie

Beitrag lesen