Dermatologie » Haarerkrankungen » Alopecia areata

»

Mütterliche Alopecia areata mit Autoimmun­erkrankungen und psychischen Problemen beim Kind assoziiert

Mütterliche Alopecia areata mit Autoimmun­erkrankungen und psychischen Problemen beim Kind assoziiert

News

Dermatologie

Haarerkrankungen

Alopecia areata

mgo medizin Redaktion

Autor

2 MIN

Hat die Mutter eine Alopecia areata, dann ist auch bei ihren Nachkommen das Risiko für eine ganze Reihe von Erkrankungen signifikant erhöht: Die Kinder entwickeln häufiger entzündliche sowie Autoimmunerkrankungen, aber auch Erkrankungen von Haut, Schilddrüse und Psyche. Das zeigt eine retrospektive Kohortenstudie aus Korea, deren Ergebnisse jetzt in JAMA Dermatology veröffentlicht wurden (2023; DOI: 10.1001/jamadermatol.2023.1261).

„Alopecia areata ist mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen sowie psychischen Störungen assoziiert“, schreiben die Autoren um Ju Yeong Lee von der Abteilung für Dermatologie am Wonju College of Medicine der Universität Yonsei in Wonju, Korea. „Aber welche langfristigen Konsequenzen eine mütterliche Alopecia areata für den Nachwuchs hat, dazu gab es kaum Daten.“

Ihre retrospektive Kohortenstudie basiert auf dem nationalen Geburtenregister der Republik Korea. Eingeschlossen wurden von 2003-2015 alle Neugeborene von Müttern, bei denen eine Alopecia areata (ICD-10-Code L63) diagnostiziert worden war.

Als Vergleichsgruppe diente eine nach Geburtsjahr, Geschlecht, Versicherungsstatus, Einkommen und Wohnort gematchte Kohorte von Neugeborenen, deren Mütter keine entsprechende Diagnose hatten.

Die Kinder wurden auf eine lange Liste von Erkrankungen überprüft

Analysiert wurde in den Jahren 2022 und 2023 das Auftreten von Alopecia areata, Alopecia totalis/universalis, Vitiligo, Psoriasis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, rheumatoide Arthritis, Ekzem, allergische Rhinitis, Asthma, Hyperthyreose, Hypothyreose, Morbus Basedow, Hashimoto-Thyreoiditis, ADHS, Gemütserkrankungen und Angststörungen bei den Kindern.

Die Forschungsgruppe analysierte insgesamt 67.364 Neugeborene von Müttern mit Alopecia areata und 673.640 Neugeborene von Müttern ohne Alopecia areata. Die Kinder, deren Mütter Alopecia areata hatten, wiesen signifikant erhöhte Risiken für Alopecia areata (aHR 2,08), Alopecia totalis/universalis (aHR 1,57), Vitiligo (aHR 1.47), atopische Erkrankungen (aHR 1,07), Hypothyreose (aHR 1.14) und psychische Erkrankungen (aHR 1,15) auf.

Bei vollständigem Haarverlust besonders hohes Risiko für psychische Erkrankungen

Unter ihnen waren 5.088 Neugeborene, deren Mütter an einer eine Alopecia totalis/universalis litten. Sie hatten ein noch viel höheres Risiko, ebenfalls an Alopecia totalis/universalis zu erkranken. Und auch das Risiko für psychische Erkrankungen war bei ihnen noch stärker erhöht als in der Gesamtkohorte.

„Angesichts dessen, dass mütterliche Alopecia areata mit der Entstehung von autoimmunen beziehungsweise entzündlichen Erkrankungen sowie atopischen, Schilddrüsen- und psychischen Erkrankungen bei den Kindern assoziiert war, sollten sich Ärzte und Eltern darüber bewusst sein, dass diese Komorbiditäten auftreten können“, schlussfolgern die koreanischen Wissenschaftler. 

Quelle: aerzteblatt.de

Bildquelle: © Nadya Kolobova – stock.adobe.com

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Prof. Dr. Ugur Uslu, Experte für CAR-T-Zell-Therapie und dermatologische Onkologie, in seiner Funktion als W2-Professor an der JMU Würzburg.

Experten im Gespräch: Prof. Dr. Ugur Uslu, Würzburg

Personalia

Der CAR-T-Zell-Experte ist neuer W2-Professor für dermatologische Onkologie an der JMU Würzburg und Oberarzt an der Hautklinik am Universitätsklinikum.

Dermatologie

Tumoren und Präkanzerosen

Beitrag lesen
Vortragsszene bei der DERM-Tagung in Frankenthal mit Fachleuten, die dermatologische Themen präsentieren und diskutieren.

DERM Frankenthal: Vorläufiges Tagungsprogramm online

Kongressberichte

Vom 13. - 15. März 2026 öffnet die Tagung DERM in Frankenthal wieder ihre Türen – ein wichtiger Treffpunkt für dermatologische Fortbildung, Austausch und Innovation in Deutschland.

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Versorgung, Forschung und Leitlinien

Beitrag lesen
Prof. Christoph Skudlik, Chefarzt des iDerm, übernimmt die Stiftungsprofessur für Berufsdermatologie zur Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten für arbeitsbedingte Hauterkrankungen.

Stiftungsprofessur für Berufsdermatologie am iDerm besetzt

Personalia

Prof. Christoph Skudlik übernimmt die Stiftungsprofessur für Berufsdermatologie am iDerm und BG Klinikum Hamburg. Ziel ist die Weiterentwicklung nachhaltiger Versorgungskonzepte für arbeitsbedingte Hauterkrankungen.

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Berufsdermatologie

Beitrag lesen