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Schwere Sonnenbrände erhöhen Risiko für Plattenepithelkarzinom

Schwere Sonnenbrände erhöhen Risiko für Plattenepithelkarzinom

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Nicht-melanotischer Hautkrebs

mgo medizin Redaktion

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Meta-Analyse zeigt: Häufige schmerzhafte, blasenbildende Sonnenbrände – besonders in der Kindheit – steigern das Risiko für kutanes Plattenepithelkarzinom deutlich.

Eine im September 2025 in JAMA Dermatology veröffentlichte Meta-Analyse untersuchte den Zusammenhang zwischen Sonnenbrand in der Lebensgeschichte und dem Risiko für die Entwicklung eines kutanen Plattenepithelkarzinoms (cSCC). Während die Rolle von UV-Strahlung als Risikofaktor für Hautkrebs grundsätzlich bekannt ist, war bislang unklar, wie stark insbesondere schmerzhafte, blasenbildende oder schwere Sonnenbrände das cSCC-Risiko beeinflussen.

Für die Analyse wurden 17 Studien mit insgesamt 321.473 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgewertet. Die Studien umfassten verschiedene Altersgruppen und bezogen sowohl Sonnenbrände im Kindes- als auch im Erwachsenenalter ein. Die Forscher führten eine umfassende Literaturrecherche in Embase, PubMed und der Cochrane Library durch. Berücksichtigt wurden alle analytischen Studien, die einen Zusammenhang zwischen cSCC und einer beliebigen Form von Sonnenbrand zu irgendeinem Lebenszeitpunkt untersuchten.

Die Ergebnisse zeigen, dass mittlere und hohe Frequenzen schmerzhafter, blasenbildender oder schwerer Sonnenbrände im Laufe des Lebens das Risiko für ein kutanes Plattenepithelkarzinom signifikant erhöhen: Das Odds Ratio (OR) lag für eine mittlere Häufigkeit bei 1,51 (95 % KI 1,26–1,81), für eine hohe Häufigkeit bei 1,69 (95 % KI 1,39–2,06). Besonders auffällig war das Risiko bei häufigen schweren Sonnenbränden in der Kindheit: Hier lag das Odds Ratio sogar bei 3,11 (95 % KI 1,26–7,66). Aber auch bereits ein einzelner schmerzhafter, blasenbildender oder schwerer Sonnenbrand in der Lebensgeschichte war mit einem erhöhten Risiko für cSCC assoziiert (OR 1,38; 95 % KI 1,06–1,79).

Die Autoren betonen, dass diese Ergebnisse die Bedeutung von Prävention und konsequentem Sonnenschutz unterstreichen – insbesondere im Kindesalter, aber auch im weiteren Leben. Die Meta-Analyse liefert damit einen klaren Beleg dafür, dass nicht nur die kumulierte UV-Exposition, sondern vor allem schwere Sonnenbrände einen entscheidenden Beitrag zur Entstehung des kutanen Plattenepithelkarzinoms leisten.

Originalpublikation: eber I, Liao K, Dang T, Shah M, Wehner MR. Sunburn and Cutaneous Squamous Cell Carcinoma: A Meta-Analysis. JAMA Dermatol, 2025

Bildquelle: © arcyto – stock.adobe.com

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