Diabetologie » Typ-2-Diabetes

»

Diabetesrisiko: Kombinierte Parameter für eine bessere Vorhersage

Ärztin unterhält sich mit einem übergewichtigen jungen Mann über Testergebnisse

Quelle: © Studio-Romantic – stock.adobe.com

Diabetesrisiko: Kombinierte Parameter für eine bessere Vorhersage

News

Diabetologie

Typ-2-Diabetes

mgo medizin Redaktion

Autor

2 MIN

Erschienen in: diabetes heute

Das Risiko, in den nächsten 10 Jahren an Diabetes zu erkranken, lässt sich anhand von 4 Routineparametern – Nüchternblutzucker, Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index (BMI) – recht zuverlässig vorhersagen. Das zeigt eine aktuelle US-Studie an fast 45.000 Erwachsenen, von denen 8,6 % innerhalb von rund 7 Jahren an Diabetes erkrankten. Im 10-Jahres-Verlauf lag das Risiko bei 12,8 %. Auffällig: Bereits Nüchternblutzuckerwerte im oberen Normalbereich (95–99 mg/dl) erhöhten das Diabetesrisiko. Die Faktoren wirken dabei additiv: Bei zusätzlichem Übergewicht verdoppelte sich die Wahrscheinlichkeit für Diabetes.

Die Forschenden entwickelten dazu ein Nomogramm, mit der sich das individuelle Risiko für die kommenden 10 Jahre berechnen lässt (siehe unten). Damit haben insbesondere die erstbetreuenden Hausärztinnen und Hausärzte ein einfaches Instrument, um Betroffene mit einem erhöhten Risiko zu erkennen – auch dann, wenn Nüchternblutzuckerwerte noch im Normalbereich liegen.


Zusammenfassung Nomogramm: Risikokategorien im 10-Jahres-Vergleich

  • Referenzgruppe (niedrigstes Risiko, ca. 5 %): Frauen unter 30 Jahren, BMI 18,5–24,9 kg/m2 und Nüchternblutzucker 80–94 mg/dl (4,4-5,2 mmol/l)
  • Leicht erhöhtes Risiko (ca. 12 %): Nüchternblutzucker 95–99 mg/dl (5,3-5,5 mmol/l) oder BMI 25–29,9 kg/m2
  • Mittleres Risiko (ca. 26 %): Kombination aus BMI 30–34,9 kg/mund Nüchternblutzucker 100–104 mg/dl (5,6-5,8 mmol/l)
  • Hohes Risiko (bis 56 %): BMI ≥40 kg/mund Nüchternblutzucker 120–125 mg/dl (6,7-6,9 mmol/l), besonders bei Männern ab 60 Jahren

Die DDG plädiert aufgrund dieser Studienergebnisse dafür, dass Risikofaktoren für Diabetes nicht isoliert, sondern immer im Zusammenspiel betrachtet werden sollten. Die Ergebnisse untermauern zudem die ihre langjährigen Forderungen nach einer Stärkung der Früherkennung sowie einem Ausbau der Präventionsangebote.

Literatur: Aoife M et al. JAMA Network Open2025;8(1):e2456067. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.56067

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Diabetes Gesellschaft DDG

Weitere Beiträge zu diesem Thema

T2D: Dualer GIP/GLP-1-Agonist mit metabolischen Vorteilen

Pharmaservice

Inkretine haben die Optionen beim Management des Typ-2-Diabetes (T2D) und der Adipositas erheblich bereichert. Zunehmend mehr Daten weisen auf eine noch stärkere kardiometabolische Wirksamkeit des dualen GIP/GLP-1-Rezeptor-Agonisten Tirzepatid im Vergleich ...

Diabetologie

Typ-2-Diabetes

Beitrag lesen
Ein Mann sitzt hinterm Steuer in einem Auto und misst mit einem Blutzuckermessgerät und einen Teststreifen in der Fingerkuppe seinen Blutzuckerspiegel.

Neue DDG-Leitlinie „Diabetes und Straßenverkehr“

Berufspolitik

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat die S2e-Leitlinie „Diabetes und Straßenverkehr“ aktualisiert. Die neue Fassung bringt frischen Wind in die Bewertung der Fahreignung für Menschen mit Diabetes und fordert eine ...

Diabetologie

Sonstiges

Beitrag lesen
älteres Ehepaar gehen im Winter über eine schneebedeckte Brücke

Diabetes im Winter: Was Praxisteams jetzt beachten sollten

News

n den Wintermonaten stehen Menschen mit Diabetes vor besonderen Herausforderungen. Kälte, schwankende Temperaturen und häufigere Infekte können den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen und das Diabetesmanagement erschweren.

Diabetologie

Typ-1-Diabetes

Beitrag lesen