Die Apraxie äußert sich durch Störungen der Bewegungsabläufe, die durch neurologische Ursachen, meist Läsionen in bestimmten Regionen des Gehirns, verursacht werden. Im Rahmen des Kongresses der Gesellschaft der Neurologie (DGN) stellten Experten in Kurzreferaten neue Erkenntnisse in der Apraxieforschung vor und regten zu einer Diskussion über die Vorteile neuer digitaler Möglichkeiten für die Diagnose und Therapie der Apraxie an.
Zunächst ging Ferdinand C. Binkofski, Aachen, auf die anatomischen Ursachen und Grundlagen und die verschiedenen Formen der Apraxie ein. Cornelius Weiller, Freiburg, betonte, wie data-driven-Analysen und Untersuchungen eine bessere Kategorisierung der neurologischen Symptome bei Apraxie gewährleisten können. Joachim Hermsdörfer, München, stellte Untersuchungen vor, die mit dem „novel tools text“ prüfen, ob bei Apraxie-Patienten beim Gebrauch neuer, möglicherweise unbekannter Werkzeuge andere Gehirnregionen aktiv werden als bei dem Gebrauch bekannter Werkzeuge. Hier zeigten sich einige Unterschiede. Dr. Jennifer Randerath, Wien, betonte dabei, dass insbesondere im Gebrauch digitaler Werkzeuge in Studien Unterschiede zwischen älteren Generationen und den jüngeren Generationen, die als digital natives bezeichnet werden, aufkamen, die die Diagnose beeinflussen können und mitbedacht werden müssen. Diese Unterschiede sind vermutlich mit der Benutzungsroutine digitaler Anwendungen bei den jüngeren Probanden zu begründen. Prof. Dr. Weiß-Blankenhorn, Köln, ging zuletzt auf Therapieoptionen bei der Apraxie ein, insbesondere auf die Stimulation betroffener Hirnareale.
Michelle Mück
Quelle: Wissenschaftliches Symposium „Apraxie im 21sten Jahrhundert von herkömmlichen zu den digitalen Werkzeugen“ im Rahmen des DGN-Kongresse 2023 am 9.11.2023 in Berlin
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