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Horizon Therapeutics plc auf dem 67. Kongress der DGKN in Hamburg – Industriesymposium: „Die neue Ära für Patienten mit NMOSD“

Horizon Therapeutics plc auf dem 67. Kongress der DGKN in Hamburg – Industriesymposium: „Die neue Ära für Patienten mit NMOSD“

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Demyelinisierende Erkrankungen

NMOSD

mgo medizin

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Erschienen in: neuro aktuell

Horizon Therapeutics plc hat auf dem 67. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung in Hamburg zum Industriesymposium eingeladen. Schwerpunkte waren die pathophysiologischen Grundlagen der NMOSD, ihre diagnostische Abgrenzung von der Multiplen Sklerose (MS), die subklinische Progression der NMOSD, besondere Aspekte der N-MOmentum Studie und bisherige Erfahrungen mit der zielgerichteten Inebilizumab-Therapie, der ersten und einzigen CD19+ B-Zell-depletierenden Monotherapie.

Die Pathophysiologie der schubweise verlaufenden Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) kann zu schweren Sehstörungen, Lähmungen, Gefühlsstörungen, Funktionsstörungen von Blase und Darm, Nervenschmerzen und Atemstillstand führen. [1] Dabei kann jeder weitere NMOSD-Schub kumulativ weitere Schäden und Behinderungen mit sich bringen. [2,3] Verglichen mit der MS sei NMOSD die schwerwiegendere Erkrankung, sie könne schneller zu massiven neurologischen Defiziten führen, so Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz (Universitätsklinikum Essen), Vorsitzender der Veranstaltung: „Für die Behandlung der MS gelten ‚Time is brain‘ und ‚Hit hard and early‘ – das gilt für die NMOSD wohl umso mehr, weil sie sehr schnell zu Erblindung und schweren Behinderungen führen kann.“ Einen Durchbruch im Kampf gegen NMOSD brachte die Entdeckung des hochspezifischen Autoantikörpers gegen das Transmembranprotein Aquaporin 4 (AQP4), der sich bei mehr als 75 % der Betroffenen nachweisen lässt. [4,5,6,7]


Prof. Paul erläuterte, dass die Mehrzahl der NMOSD-Betroffenen unspezifische Läsionen aufweist. [8] Ansatzpunkte zur Unterscheidung von MS, NMOSD und der Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein-Antikörper-assoziierten Erkrankung (MOGAD) sind das zentrale Venenzeichen (CVS) [9] und ‚Bright Spotty Lesions‘ im spinalen MRT10. In der Differenzialdiagnostik wird daher das N. opticus-MRT mit Fettsuppression (FS) eingesetzt: Diese Sequenz wird in Deutschland selten genutzt, erlaubt aber eine Abgrenzung von NMOSD, MOGAD und MS. [11]


Prof. Magnus präsentierte aktuelle besondere Aspekte der N-MOmentum Studie [12]. Diese zeigte, dass Inebilizumab die Schübe bei erwachsenen Patienten mit AQP4-Immunglobulin G-seropositiver (IgG+) NMOSD nachweislich reduziert. [12] In einer Subgruppe von 84 Patienten, die Inebilizumab über mindestens vier Jahre erhalten hatten, zeigte sich, dass die Immunglobuline unter Inebilizumab um durchschnittlich 28,8 %13 und die annualisierte Schubrate um mehr als 97 % [14] sanken. Der Behinderungsgrad blieb nach Einleitung der Inebilizumab-Therapie stabil. [14] Zudem war eine anhaltende Reduktion der Läsionen im MRT und der Krankenhausaufenthalte zu beobachten gewesen. [14] In der Langzeitbeobachtung konnte keine Zunahme von Infektionen festgestellt werden. [13] Inebilizumab wurde insgesamt gut vertragen und zeigte keine Anzeichen für eine Schwächung des Immunsystems. [13] Auch bei Vorbehandlung mit anderen Immunsuppressiva konnte kein Einfluss auf die Wirkung nachgewiesen werden. [15]


In Deutschland leben geschätzt 1.500 bis 2.000 Menschen [16], die von dieser seltenen, schweren, rezidivierenden, neuroinflammatorischen Autoimmunkrankheit betroffen sind, die Sehnerv, Rückenmark, Gehirn und Hirnstamm angreift. [17]


Literatur:

  1. Beekman J, et al. Neurol Neuroimmunol Neuroinflamm. 2019;6(4): e580. doi: 10.1212/NXI.0000000000000580.
  2. Kimbrough DJ, et al. Mult Scler Relat Disord. 2012;1(4):180–187. doi: 10.1016/j.msard.2012.06.002.
  3. Baranello RJ, Avasarala JR. J Neuro Ther. 2015; 1(1):9-14. doi: 10.14312/2397-1304.2015-2.
  4. Cossburn M, et al. Eur J Neurol. 2012; 19:655-9. doi: 10.1111/j.1468-1331.2011.03529.x.
  5. Flanagan EP, et al. Ann Neurol. 2016; 79(5):775-83. doi:10.1002/ana.24617.
  6. Cabrera-Gómez JA, et al. J Neurol. 2009; 256(1):35-44. doi:10.1007/s00415-009-0009-0.
  7. Miyamoto K, et al. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2018; 89(6):667–8. doi:10.1136/jnnp-2017-317321.
  8. Sinnecker T, et al. Neurology 2012; 79(7):708-14. doi: 10.1212/WNL.0b013e3182648bc8.
  9. Sinnecker T, et al. JAMA Neurol. 2019;76(12):1446–56. doi: 10.1001/jamaneurol.2019.2478.
  10. Yonezu T, et al. Mult Scler. 2014;20(3):331–7. doi: 10.1177/1352458513495581.
  11. Ramanathan S, et al. Mult Scler. 2016; 22(4):470–82. doi:10.1177/1352458515593406.
  12. Cree BAC, et al. Lancet. 2019; 394(10206):1352–63. doi:10.1016/S0140-6736(19)31817–3.
  13. Greenberg B, et al. OPR-162 presented at the 7th congress of the European Academy of Neurology (virtual). 19.-22.6.2021.
  14. Bennett JL, et al. Poster AS-ECTRIMS-2021-00871 presented at the 37th Congress of ECTRIMS (virtual), 13.-15.10.2021.
  15. Paul F., et al, Poster P419 presented at 38th Congress of ECTRIMS, 26.-28.10.2022.
  16. Mori M, et al. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2018; 89(6):555-6. doi: 10.1136/jnnp-2017-317566.
  17. Ajmera MR, et al. J Neurol Sci. 2018; 384:96–103. doi: 10.1016/j.jns.2017.11.022.

Quelle: Horizon

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