Die akzelerierte Teilbrustbestrahlung (Accelerated Partial Breast Irradiation; APBI) ist eine erprobte alternative Bestrahlungsstrategie bei Frauen mit einem duktalen Carcinoma in situ (DCIS). Damit lassen sich die Therapiezeit sowie die Strahlenexposition von Brust, Haut, Lunge, vor allem aber des Risikoorgans Herz, deutlich reduzieren. Die vorliegende Analyse von Daten einer prospektiv geführten institutionellen Datenbank evaluierte den Krankheitsverlauf einer heterogenen Kohorte von Patient:innen mit DCIS, die eine APBI erhalten hatten.
Die Kohorte umfasste 176 Betroffene, die sich wegen eines DCIS zwischen 2000 und 2022 einer Lumpektomie und einer adjuvanten APBI unterzogen hatten. Das Durchschnittsalter betrug 60 Jahren, die mediane Größe des DCIS lag bei 9 mm; ca. 20 % der Patient:innen wiesen eine multifokale Erkrankung auf. Bei der Mehrzahl der Betroffenen lag ein Östrogenrezeptor-positives (ER+) DCIS vor, das mit einer endokrinen Therapie behandelt wurde. Nach den aktuellen Kriterien der American Society for Radiation Oncology (ASTRO) waren 118 (67 %) der Patient:innen für eine APBI geeignet und 57 (32 %) mit Vorsicht mit einer APBI zu behandeln.
Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten wurde nur ein lokales Rezidiv (LR) beobachtet (in Gruppe „mit Vorsicht zu behandeln“), was einer 2-Jahres-LR-Rate von 0,6 % entspricht. Kein/e Patient/in verstarb.
Nach Schlussfolgerungen der Autor:innen zeigten die frühen Ergebnisse der Auswertung eine ausgezeichnete lokale Kontrolle bei DCIS-Patient:innen, die eine Lumpektomie und APBI erhielten. Das trifft selbst bei diejenigen zu, die von den nationalen Leitlinien als „mit Vorsicht zu behandeln“ eingestuft wurden. Obwohl die Ergebnisse durch die kurze Nachbeobachtungszeit begrenzt sind, deuten sie darauf hin, dass eine Ausweitung der Anwendung von APBI bei Patient:innen mit DCIS weitere Untersuchungen rechtfertigen könnte.
Dr. Katrina Recker
Quelle: Roth O’Brien DA et al. Accelerated partial breast irradiation (APBI) for ductal carcinoma in situ. J Clin Oncol 2023; 41: Suppl 16, Abstr. e12516, ASCO Annual Meeting 2023
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