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Hohe psychosoziale Belastung nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation bei jungen Erwachsenen

stilisierte Darstellung von zwei Köpfen mit unterschiedlichen Gehirnstrukturen. Es symbolisiert die psychosozialen und emotionalen Herausforderungen, denen junge Erwachsene nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT) gegenüberstehen.

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Junge Erwachsene (YA) stellen eine gefährdete Gruppe unter den Überlebenden einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT) dar, die mit lebenslangen psychosozialen Herausforderungen und Komorbiditäten konfrontiert sind. Die erste große prospektive Studie, die die Langzeitergebnisse von YA nach einer allogenen HSCT in Deutschland untersucht, wurde von Lena Tandetzky, Jena, vorgestellt.

In die prospektive multizentrische Studie wurden 107 YA-Patienten aufgenommen, die mindestens 100 Tage nach der HSCT ohne Rückfall überlebt hatten. Ein Jahr nach der HSCT wurden den Patienten verschiedene standardisierte Fragebögen (z. B. Distress Thermometer, FACT-BMT, 24-AM, Lee cGvHD Symptom Scale) und ein selbst entwickelter Fragebogen zugesandt.

Insgesamt konnten die Angaben von 89 Patienten (38 Männer) analysiert werden. Das Durchschnittsalter lag bei 31 Jahren (Bereich 19–40 Jahre). Die Beschäftigungsquote sank von 61,5 % vor der Transplantation auf 28,1 % nach einem Jahr. Darüber hinaus befanden sich 30,3 % im Krankenstand und 19,1 % im Ruhestand. Patienten im Ruhestand berichteten über eine höhere cGvHD-Symptombelastung. Dyspnoe bei Anstrengung war mit höheren Ruhestandsquoten assoziiert. Ein Jahr nach der SCT berichteten 91 % bzw. 73 % der Teilnehmer über mindestens eine körperliche oder emotionale Belastung. Darüber hinaus wiesen 62 % ein erhöhtes Stressniveau auf, was mit einer höheren cGvHD-Symptombelastung und einer geringeren Lebensqualität in allen FACT-BMT-Domänen verbunden war, einschließlich körperlichen, emotionalen, sozialen und funktionellen Wohlbefindens.

Patienten mit hoher Belastung gaben einen höheren Beratungsbedarf an, insbesondere in Bezug auf Müdigkeit, Entspannungstechniken, Arbeitsunfähigkeit und Körperbild/Sexualität. Mehrere Bedürfnisse standen in einem negativen Zusammenhang mit der Lebensqualität, insbesondere Beratungsbedarf in Bezug auf Müdigkeit und Sexualität. Neurotizismus war mit schlechteren psychosozialen Ergebnissen verbunden und zeigte negative Korrelationen mit emotionalem Wohlbefinden und der allgemeinen Lebensqualität. Allerdings erhielten nur 9 % der Teilnehmer psychologische Beratung, während 62 % über Sorgen, 52 % über Erschöpfung, 48 % über Angstzustände und 45 % über Schlafstörungen berichteten.

Das Fazit der Untersuchung: YA-Überlebende nach HSCT stehen vor langfristigen Herausforderungen, darunter anhaltende Belastungen und eine eingeschränkte berufliche Wiedereingliederung. Die Ergebnisse deuten auf eine große Diskrepanz zwischen psychischer Belastung und wahrgenommener Unterstützung hin und unterstreichen die Bedeutung einer bedarfsorientierten Nachsorge zur Optimierung der Langzeitergebnisse.

Quelle: Wissenschaftliches Symposium „Best Abstracts““, DGHO-Kongress 2025, 27. Oktober 2025

Bildquelle: © melita – stock.adobe.com

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