Onkologie » Gynäkologische Tumoren » Mammakarzinom

»

Mammakarzinom: CDK4/6-Inhibition nicht mehr wegzudenken

Mammakarzinom: CDK4/6-Inhibition nicht mehr wegzudenken

News

Onkologie

Gynäkologische Tumoren

Mammakarzinom

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: onkologie heute

CDK4/6-Hemmer spielen eine große Rolle bei der Therapie des HR+/HER2- Mammakarzinoms. Die zusammengefassten Daten eines Vertreters dieser Substanzklasse zeigen klare Vorteile für progressionsfreies Überleben (PFS), Gesamtüberleben (OS) und Lebensqualität. Bemerkenswert sind aktuelle Langzeitergebnisse zum OS.

Prof. Peter Fasching, Erlangen, fasste die Studiendaten zu Ribociclib (Kisqali®) zusammen. In den Studien MONALEESA 2, 3 und 7 verbesserte Ribociclib durchgängig das PFS: „Das ist konsistent über alle Studien berichtet worden, doppelt so langes progressionsfreies Überleben“ so Fasching. Für zwei der Studien gibt es aktuelle Daten zum Langzeit-OS: In der Studie MONALEESA 7 wurden prä- und perimenopausale Frauen mit Ribociclib oder Placebo und nichtsteroidalem Aromatasehemmer oder Tamoxifen behandelt.

Nach einem medianen Follow up von 53 Monaten betrug das mediane OS unter Ribociclib 58,7 Monate, im Placebo-Arm 48,0 Monate (HR 0,76; 95 %-KI: 0,608–0,956). MONALEESA 3 verglich Ribociclib und Fulvestrant mit Fulvestrant allein bei postmenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem HR+/HER2- Brustkrebs. Ähnlich wie bei MONALEESA 7 ist das mittlere OS nach einem medianen Follow up von 56,3 Monaten unter Ribociclib mit 53,7 Monaten deutlich länger als unter Fulvestrant allein mit 41,5 Monaten (HR 0,726; 95 %-KI: 0,588–0,897). Eine gepoolte Analyse der Studien ergab in einer Subgruppenanalyse für Lebensqualität und Schmerzen, dass alle Subgruppen profitieren, besonders ausgeprägt jedoch ist, so Fasching, der Effekt für die Frauen zwischen 45 und 60 Jahren, die voll im Berufs- und Familienleben stehen. Allerdings seien diese Daten lediglich explorativ.

„Die CDK4/6-Inhibitoren werden uns wahrscheinlich die nächsten Jahrzehnte begleiten, weil sie die Standardtherapie der ersten Therapielinie geworden sind und der Referenzpunkt sein werden für die Arzneimittelentwicklung. Das heißt, wir müssen genau verstehen, wie diese Therapie funktioniert und welche Patienten davon einen Vorteil haben“, so Fasching, dafür seien translationale Daten wichtig. Explorativ habe eine gepoolte translationale Analyse ergeben, das Ribociclib bei dem Subtyp der HER2E (enriched) HR+/HER2- Tumoren vielleicht einen besonders großen Vorteil bieten könnte. Auch wurde untersucht, welche Gene bei Resistenzen oder Ansprechen eine Rolle spielen. Fasching fasst zusammen, die MONALEESA-Studien zeigten für Ribociclib eine Vorteil für PFS, OS und die Lebensqualität.

Autor: Roland Müller-Waldeck

Quelle: Virtuelles Lunchsymposium „Brustkrebstherapie heute, morgen und übermorgen“, 18. Juni 2021, anl. des Senologie-Kongresses 2021. Veranstalter: Novartis

Bilderquelle: © kleberpicui

Schlagworte zu diesem Beitrag

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Darstellung eines hämatologischen Testergebnisses mit Fokus auf Multiple Myelom.

Gesteigerte Infektionsneigung nach Immuntherapie beim Multiplen Myelom

Fachartikel

Innovative Immuntherapien haben die Behandlung des Multiplen Myeloms revolutioniert, erhöhen aber das Risiko schwerer Infektionen. Der Beitrag zeigt, wie moderne Therapien wirken und gibt kompakte Empfehlungen zur Infektionsprävention und -behandlung in der klinischen Praxis.

Onkologie

Hämatoonkologie

Multiples Myelom

Beitrag lesen
Darstellung einer molekularen Struktur, die die Wirkweise eines VEGFR-Hemmers symbolisiert.

Fruquintinib bietet Tumorkontrolle und mehr gute Lebenszeit

Pharmaservice

Fruquintinib, ein VEGFR-Hemmer, verlängert das Überleben bei stark vortherapiertem kolorektalem Karzinom. Die FRESCO-2-Studie zeigt 68 % geringeres Sterberisiko und handhabbare Nebenwirkungen.

Onkologie

Gastrointestinale Tumoren

Darmkrebs

Beitrag lesen
Zwei Wissenschaftlerinnen im Labor arbeiten mit einem Mikroskop, um Gewebeproben für die Brustkrebsdiagnostik zu analysieren.

Brustkrebsdiagnostik: Hohe Standards in der Pathologie

News

Die Pathologie sichert die Qualität der Brustkrebsdiagnostik durch Standards wie Ringversuche und Tumorboards. Vorfälle wie in Bremen zeigen die Bedeutung klarer und strukturierter Maßnahmen.

Onkologie

Gynäkologische Tumoren

Mammakarzinom

Beitrag lesen