Zur Früherkennung eines Zervixkarzinoms wird ein Zellabstrich vom Muttermund und vom Zervixkanal entnommen, und die Ergebnisse der untersuchten Zellen nach dem Schema von Papanicolaou (Pap-Test) in fünf Befundgruppen eingeteilt. Allerdings beeinträchtigen widersprüchliche Ergebnisse zwischen Pap-Abstrichen und histologischen Befunden die Zuverlässigkeit des Pap-Tests.
Zu diesem Schluss kam auch eine Analyse der Daten von 1.500 Patientinnen, die in den Jahren 2020 und 2021 zur Kolposkopie und pathologischen Abklärung wegen auffälliger Pap-Abstriche oder einer HPV-Infektion in ein großes deutsches onkologisches Zentrum überwiesen wurden.
Die Pap-Abstriche korrelierten in unterschiedlichem Ausmaß mit histopathologischen Dysplasien: Bei hochgradigen Dysplasien zeigten 14 % der Patientinnen unverdächtige oder leicht veränderte Pap-Abstriche (Pap I: 5,8 %; Pap IIg,p,e: bei 8,3 %). Die restlichen 86 % waren ungleichmäßig verteilt: Pap IIIp wurde bei 11,2 %, Pap IIID1 bei 16,1 % und Pap IIID2 bei 33,9 % der Frauen festgestellt. Ein Pap IV-Befund, der in der Regel einer hochgradigen Dysplasie entspricht, konnte nur in 20 % der untersuchten Abstriche nachgewiesen werden (Pap Iva-p: 19,5 %; Pap IVb-p: 1,7 %).
Nach Schlussfolgerung der Autoren haben PAP-Abstriche allein demnach eine geringe Vorhersagekraft für das Vorhandensein von Dysplasien und sollten vor Einleitung einer Behandlung mit anderen Methoden kombiniert werden.
Quelle: 35. Deutscher Krebskongress (DKK) 2022, 13.-16.11.2022 in Berlin; Lanowska M et al., Precancerous lesions in patients with abnormal PAP smear Lanowska M et al. Oncol Res Treat 2022; 45 (suppl 1): 7-284; Abstract #351
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