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Wie gewichtig sind Surrogatparameter?

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Erschienen in: onkologie heute

Eine Gruppe US-amerikanischer und kanadischer Mediziner wirft in „JAMA Oncology“ die Frage auf, ob häufig verwendete Studienendpunkte wie das progressionsfreie Überleben tatsächlich in der Lage sind, die Güte von Krebstherapien abzubilden. Das PFS gehe mit Gesamtüberleben und Lebensqualität – als den Parametern, die für Patienten entscheidend seien – keineswegs Hand in Hand.

Gesamtüberleben (OS) und Lebensqualität (QQL) sind laut den Autoren die entscheidenden Parameter, an denen sich eine Krebstherapie messen lassen muss. In randomisierten kontrollierten Studien (RCT) jedoch werden häufig alternative Endpunkte verwendet, allen voran das progressionsfreie Überleben. Diese Endpunkte seien aber keineswegs zwingend positiv mit dem Gesamtübereben und der Lebensqualität assoziiert. Die Verwendung solcher Surrogatparameter ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass vielversprechende Innovationen zügig Eingang finden sollen in die klinische Versorgung, dies jedoch deutlich länger dauern würde, wenn das „Overall Survival“ alleinige Basis der Bewertung wäre.

Lebensqualität in Studien kaum repräsentiert

Die Autoren führten eine Metaanalyse durch, in der 791 onkologische Phase-III-Studien (RCTs) an insgesamt mehr als 500.000 Patienten ausgewertet wurden, die zwischen 2002 und 2024 publiziert worden sind. In 63 % der Studien wurden andere primäre Endpunkte als OS und QQL verwendet. In 55 % dieser Studien (n=434) wurde der Endpunkt erreicht. QQL-Ergebnisse wurden nur in 34 % der Studien publiziert, wobei mehrheitlich keine Adjustierung hinsichtlich der Baseline Scores vorgenommen wurde.

PFS und OS: häufig keine Korrelation

Eine Überlegenheit der geprüften Therapie mit Blick auf das Gesamtüberleben wurde in 28 % der Studien gezeigt, eine Überlegenheit mit Blick auf OS oder QQL in 32 % und eine Überlegenheit hinsichtlich beider Parameter in 6 %. Von den 434 Studien in denen anhand von Surrogatparametern eine Überlegenheit dokumentiert wurde, ergaben lediglich 43 % bzw. 15 % einen Vorteil auch mit Blick auf das Gesamtüberleben oder die Lebensqualität. 

Die Autoren stellen angesichts dieser Ergebnisse in Frage, ob die bei onkologischen Studien übliche Methodik tatsächlich in der Lage ist, die Güte von Therapieoptionen fundiert zu beurteilen. Man habe nur bei einer Minderzahl der Studien einen Gleichklang zwischen den verwendeten Surrogatparametern und dem Gesamtüberleben feststellen können. Zudem würden belastbare Aussagen zur Lebensqualität in den meisten klinischen Studien fehlen.

Originalpublikation: Sherry A et al: Overall Survival and Quality-of-Life Superiority in Modern Phase 3 Oncology Trials: A Meta-Epidemiological Analysis. JAMA Oncol. 2025

Bilderquelle: © VectorMine – stock.adobe.com

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