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Augenklinik Saarbrücken wird Ende des Jahres geschlossen

Eingangsbereich des Klinikums Saarbrücken mit Schriftzug

Augenklinik Saarbrücken wird Ende des Jahres geschlossen

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Erschienen in: CONCEPT Ophthalmologie

Die Augenklinik des Klinikums Saarbrücken auf dem Winterberg wird Ende 2023 geschlossen. Der Beschluss wurde vor dem Hintergrund gefasst, dass zum einen der Chefarzt das Klinikum verlässt und sich zum anderen die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen absehbar so ändern würden, dass die Augenklinik nicht mehr wirtschaftlich zu führen sei, teilt die Klinik mit.

Der Aufsichtsrat und das Führungsgremium des Klinikums Saarbrücken haben im Rahmen einer Sondersitzung Ende Mai 2023 beschlossen, den Versorgungsauftrag für Augenheilkunde auf dem Winterberg zum Jahresende aufzugeben, so dass die Augenklinik spätestens Ende Dezember schließen wird.

Chefarzt stellt sich neuen beruflichen Herausforderungen

Zu den Hintergründen: Der Chefarzt der Augenklinik Dr. Markus Ladewig wird das Klinikum spätestens zum 31.12.2023 verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen außerhalb des Saarlandes zu stellen. Im Kontext dessen, aber auch und insbesondere unter Berücksichtigung der sich dynamisch verändernden Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen, haben das Direktorium und der Aufsichtsrat intensiv über die Zukunft der Augenklinik beraten. Wie kaum ein anderer Fachbereich entwickelt sich die Augenheilkunde in Richtung Ambulantisierung.

Bereits heute werden rund zwei Drittel aller augenärztlichen Eingriffe auf dem Winterberg ambulant erbracht. Vom verbleibenden Drittel der bisher noch stationär erbrachten Eingriffe dürfen bis 2024 rund 80 Prozent aufgrund neuer gesetzlicher Regelungen nur noch ambulant erbracht werden. Da für die im Grunde gleiche Leistung (und damit die gleichen Aufwände und Kosten) im Schnitt nur noch die Hälfte oder weniger bezahlt wird, wird sich die bereits jetzt schon bestehende wirtschaftliche Schieflage der Augenklinik absehbar weiter verschärfen.

„Finanzierungsmodell der Krankenhäuser wird zur Belastungsprobe“

Dass sich im Zuge der zunehmenden Ambulantisierung die wirtschaftliche und räumliche Situation in den Krankenhäusern weiter verschärfen werde, sofern nicht die entsprechenden Strukturen weiterentwickelt würden, hat Klinik-Geschäftsführer Dr. Christian Braun bereits mehrfach betont.

Neben dem Knappschaftsklinikum in Sulzbach und dem Universitätsklinikum in Homburg ist die Augenklinik auf dem Winterberg die kleinste Einrichtung im Saarland. Hinzu kommen private Anbieter für ambulante OP-Leistungen, was es dem Winterberg in Summe immer schwerer macht, im Wettbewerb zu bestehen und zugleich notwendige Investitionen für die Augenklinik zu refinanzieren, aber auch Fachkräfte zu finden. „Dies zeigt deutlich, dass das Finanzierungsmodell der Krankenhäuser zunehmend zur Belastungsprobe wird“, so Braun.

„Wandel ist nicht aufzuhalten“

„Dieser Schritt fällt uns nicht leicht und doch sehen wir keine relevanten Alternativen. Selbst mit massiven Anstrengungen und Investitionen wäre der beschriebene Wandel nicht aufzuhalten. Deshalb stellen wir uns den Tatsachen und treffen diese klare Entscheidung – auch mit Blick auf die dringend notwendige Krankenhausreform und die damit verbundene Konzentration von medizinischen Leistungen“, sagt der Geschäftsführer. Das Pflegeteam bleibt geschlossen zusammen auf dem Winterberg – die Pflegekräfte der Station arbeiten bereits jetzt schon interdisziplinär und in Zukunft dann verstärkt mit anderen Abteilungen zusammen.

Quelle: Pressemitteilung des Klinikums Saarbrücken vom 31.05.2023

Foto: Klinikum Saarbrücken

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