Ophthalmologie » Vorderer Augenabschnitt

»

Fuchs-Endotheldystrophie: DSO-Technik im Test

Forschende Frau im Labor

Fuchs-Endotheldystrophie: DSO-Technik im Test

Praxiswissen

Ophthalmologie

Vorderer Augenabschnitt

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: CONCEPT Ophthalmologie

Die Standardtherapie der Fuchs-Endotheldystrophie ist die minimalinvasive Teiltransplantation der Hornhaut (DMEK). Aktuell beteiligt sich die Uni-Augenklinik Köln an einer Studie, die eine neue Technik ohne Transplantation testet.

Bei der Fuchs-Endotheldystrophie kommt es durch Zugrundegehen der Endothelpumpzellen (innerste Hornhautschicht) zu einer milchigen Eintrübung der Hornhaut und damit zur Sehminderung bis Erblindung. Die Standardtherapie DMEK wird am Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln als häufigste Technik bei den etwa 950 Hornhauttransplantationen im Jahr durchgeführt. Aktuell beteiligt sich die Kölner Klinik an einer Studie, die eine neue Technik testet, die keine Transplantation mehr erfordert.

Augentropfen zur Unterstützung

Bei der sogenannten Descemet Stripping Only (DSO) Technik wird ausschließlich die zentrale innere Schicht (defekte Hornhautschicht bei der Fuchs-Endotheldystrophie) entfernt, ohne dass eine Spenderhornhaut transplantiert werden muss. Die in der äußeren Hornhaut befindlichen funktionierenden Endothelzellen sollen zur Wanderung ins Zentrum angeregt werden. So können die Endothelzellen dort ihre Pumpfunktion wieder aufnehmen und den regulären Zustand der Hornhaut wiederherstellen. Unterstützt werden kann der Prozess mit Augentropfen, die Rho-assoziierte Proteinkinase (ROCK)-Inhibitoren enthalten. In Studien konnte gezeigt werden, dass dieser Wirkstoff die Zellproliferation fördert und die Migrationsrate der Endothelzellen erhöht.

Dieses neue Verfahren ist weniger aufwändig, unabhängig von einer Gewebespende und es gibt kein Risiko einer Abstoßungsreaktion, da kein Transplantat eingesetzt wird. Die Technik kommt jedoch nur bei Patienten mit bestimmten, sehr lokalisierten Formen der Fuchs-Dystrophie in Frage.

Quelle: Meldung der Uni-Augenklinik Köln vom 19.03.2025

Bildquelle:©  Dorothea Hensen

Schlagworte zu diesem Beitrag

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Das Bild links zeigt das Netzhautorganoid mit den für die CLN2-Erkrankung typischen toxischen Lipofuszinablagerungen (grün), die die Photorezeptoren (rosa) beeinträchtigen. Rechts sind nach der Gentherapie fast keine Ablagerungen mehr zu sehen. Foto: Kevin Achberger

Gentherapie gegen Erblindung bei Kinderdemenz dank Netzhaut-Organoiden

News

Dank Netzhaut-Organoiden und einem Retina-on-Chip-Modell konnte die Wirksamkeit einer Gentherapie gegen ein Symptom der seltenen Kinderdemenz „CLN2 - Batten-Syndrom“ nachgewiesen werden.

Ophthalmologie

Kinderophthalmologie

Beitrag lesen
Eine Augenärztin bei der Untersuchung. Symbolfoto: Adobe Stock / InsideCreativeHouse

BVA inkludiert Augenärztinnen im Verbandsnamen

Berufspolitik

Es soll ein Zeichen sein, um die Augenheilkunde zukunftsfähig zu machen: Der BVA nennt sich zukünftig „Berufsverband der Augenärztinnen und Augenärzte Deutschlands e.V.“

Ophthalmologie

Sonstiges

Beitrag lesen
Beispiel eines von der KI verwendeten OCT-Scans des Auges. Foto: Shafi Balal / ESCRS

Erstmals KI-gestützte Prognose des Keratokonus

Praxiswissen

Beim 43. Kongress der ESCRS in Kopenhagen wurde ein KI-basiertes Prognose-Tool vorgestellt, das die Progression des Keratokonus zuverlässig vorhersagen kann.  

Ophthalmologie

Vorderer Augenabschnitt

Beitrag lesen