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Neue Linsen gegen Presbyopie

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Neue Linsen gegen Presbyopie

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mgo medizin

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3 MIN

Erschienen in: CONCEPT Ophthalmologie

Wer wegen einer Katarakt operiert werden muss, hat heute mehr denn je die Chance, künftig ein Leben ohne Brille zu führen. Spezialisten diskutieren auf dem DOC-Kongress u.a. über Erfahrungen und Ergebnisse zweier neuer Intraokularlinsenmodelle.

Bei den beiden Linsentypen der nächsten Generation handelt sich zum einen um eine völlig neue Spirallinse und zum anderen um eine gelungene Weiterentwicklung der seit einigen Jahren bereits beliebten EDoF-Linse.

EDoF-Linsen (Extended Depth of Focus) erweitern die Tiefenschärfe stufenlos für ein durchgängiges, kontrastreiches Sehen von der Ferne bis in den mittleren Bereich und mit deutlich weniger störenden Lichtphänomenen als Multifokallinsen. Zum Lesen ist jedoch weiterhin oft eine Lesebrille nötig. Seit etwa einem Jahr gibt es eine innovative EDoF-Linse der neuesten Generation mit stufenloser Änderung der Brechkraft, die speziell für die Korrektur der Presbyopie entwickelt wurde.

Nahezu perfekte Sicht

Die Tecnis PureSee (Johnson & Johnson) biete eine nahezu perfekte Sicht mit gutem Kontrast in die Ferne und mittlere Abstände sowie ein verbessertes Sehen im Nahbereich, auch bei wenig Licht. Zudem habe sie kaum noch störende Begleiteffekte wie Blendung, Ringe um Lichtquellen oder Lichtstreuungen, vor allem in der Dämmerung und nachts, wie Dr. Thomas Will (Fürth) auf der DOC-Pressekonferenz erläuterte. Sie komme qualitativ einer Einstärkenlinse schon sehr nahe. Zusätzlich könne man auch im mittleren Sehbereich ausgezeichnet sehen, also etwa am PC oder am Smartphone. Nur für Kleingedrucktes könne eine Lesebrille erforderlich sein.

Spiraloptik

Die zweite Neuentwicklung kann strenggenommen weder als EDoF- noch als Multifokallinse bezeichnet werden, da es sich um einen ganz neuen Linsentyp handelt, der bestimmte Eigenschaften beider Typen kombiniert. „Aufgrund des völlig neuen Designs sprechen wir hier von einer Spirallinse“, erläuterte Will. Die RayOne Galaxy (Rayner) ist die weltweit erste dieser Art, sie wird seit Herbst 2024 auch in Deutschland implantiert.

Anstelle hauchfeiner konzentrischer Kreise, wie sie bei vielen herkömmlichen Linsen für die Lichtbrechung üblich sind, ist bei dieser Speziallinse eine spiralförmige Optik in die Oberfläche eingearbeitet, die das einfallende Licht gleichmäßig verteilt. Diese Technologie, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz entwickelt wurde, ermögliche fließende Übergänge zwischen Nah-, Mittel- und Fernsicht – ohne abrupte Wechsel oder störende Unschärfen, sodass ein klarer Sehbereich in jeder Entfernung entstehe. Eine Lesebrille sei in den allermeisten Fällen nicht mehr nötig. Weiterer Vorteil: Das gesamte einfallende Licht werde genutzt und gehe nicht, wie bei vielen Multifokallinsen, zum Teil verloren. Die Patienten erlebten eine hohe Sehschärfe, intensive Kontraste und deutlich weniger störende Nebeneffekte bei Dunkelheit als bei Multifokallinsen, so Will.

Beide Linsen hätten als moderne Premiumlinsen aufgrund ihrer guten Eigenschaften das Potenzial, die augenchirurgische Versorgung weiter zu verbessern.

Quelle: Pressekonferenz der DOC Deutsche Gesellschaft für Ophthalmochirurgie am 15.05.2025 in Nürnberg

Bildquelle:© DOC/Dr. Scharrer.

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