Erstmals wurden an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB) Patientinnen und Patienten mit dem innovativen Port-Delivery-System (PDS) operiert, das kontinuierlich den VEGF-Hemmer Ranibizumab ins Auge abgibt. Das reiskorngroße, nachfüllbare Implantat reduziert die Behandlungsbelastung erheblich und bietet eine vielversprechende Alternative zu häufigen Injektionen.
Die sogenannte feuchte/neovaskuläre Form der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) ist mittlerweile gut behandelbar mit wiederholten Injektionen von VEGF-Hemmern ins Auge. Diese müssen häufig und oftmals über viele Jahre verabreicht werden mit einer entsprechend hohen Belastung für die Patientinnen und Patienten. Die Augenklinik des UKB nimmt nun an einer Studie teil, bei der das Port-Delivery-System kontinuierlich Ranibizumab ins Augeninnere abgibt. „Das kleine, permanente Implantat ist nachfüllbar typischerweise in Abständen von sechs bis neun Monaten, was die Belastung für die Patientinnen und Patienten und das Gesundheitssystem wesentlich reduzieren kann“ sagt PD Dr. Raffael Liegl, Leiter des Studienzentrums und geschäftsführender Oberarzt der Augenklinik des UKB.
Passive Diffusion des Medikaments
Im Dezember wurden erstmals Patientinnen und Patienten mit dem reiskorngroßen Implantat (8,4 mm x 2,6 mm) operiert. In einem mikrochirurgischen Verfahren wird das Implantat in die Sklera eingesetzt. Die passive Diffusion des Medikaments Ranibizumab aus dem Reservoir gewährleistet eine konstante Wirksamkeit über eine lange Dauer. „Die Augenklinik des UKB zählt zu den wenigen Zentren in Deutschland, an denen dieses innovative Verfahren Anwendung findet und Patientinnen und Patienten im Rahmen der Studie angeboten werden kann“ sagt Prof. Dr. Frank Holz, Direktor der Augenklinik des UKB.
Quelle: UKB-Pressemeldung vom 20.12.2024
Foto: Universitätsklinikum Bonn (UKB)



