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CAR-T-Zelltherapie bei Multiplem Myelom: Beeinflusst das Bridging das Outcome?

CAR-T-Zelltherapie bei Multiplem Myelom: Beeinflusst das Bridging das Outcome?

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Erschienen in: onkologie heute

Trotz vieler Fortschritte in der Therapie bleibt das Multiple Myelom (MM) eine Erkrankung mit einer hohen Rezidivrate. Daher werden weiterhin effektive neue Behandlungsoptionen benötigt, auf die Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem MM (rrMM) möglichst lang anhaltend ansprechen.

Nach dem Erfolg der Chimären Antigenrezeptor T-Zelltherapie (CAR-T-Zelltherapie) bei B‑Zell-Neoplasien wird dieses neue Therapiekonzept auch beim Multiplen Myelom eingesetzt. Um die in der Regel mehrere Wochen andauernde Zeit des Herstellungsprozesses der CAR-T-Zellen zu überbrücken, erhalten die Patient:innen zwischen der Leukapherese und CAR-T-Zellinfusion eine Systemtherapie („Bridging“-Therapie; BT).

Bisher lagen nur wenige Daten darüber vor, wie sich eine BT auf die klinischen Ergebnisse auswirkt. Diese Wissenslücke schloss eine Analyse der Daten von elf US-amerikanischen CAR-T-Zell-Zentren, in denen 214 Patient:innen den anti-BCMA-CAR Idecabtagene vicleucel (Ide-Cel) erhielten. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug neun Monate. 79 % der Patient:innen (n = 170) wurden vor Ide-Cel-Infusion mit einer BT behandelt, die bei 35,5 % Alkylanz-basiert war, bei 14 % bestand die BT aus Steroid- und/oder Imid/Antikörper-Kombinationen, bei 12 % wurden Proteasominhibitor (PI)-Kombinationen und 10 % Selinexor als BT verabreicht.

Inzidenz und Schweregrad eines Cytokine-Release-Syndroms (CRS) und Immuneffektorzell-assoziierten Neurotoxizitätssyndroms (ICANS) waren bei Patient:innen mit und ohne BT (NBT) vergleichbar. Es gab ebenfalls keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf Zytopenien an Tag 90 nach CAR-T-Zellinfusion zwischen den BT- und NBT- oder BT-Untergruppen. Bei 73 % der Patient:innen (n = 157), die am Tag 90 ein Ansprechen zeigten, ließ sich ebenfalls kein Unterschied in Bezug auf ein komplettes (CR) oder Gesamtansprechen (ORR) zwischen beiden Gruppen nachweisen (41 % vs. 52 % bzw. 84 % vs. 87,5 %). Das mediane PFS war mit 8,1 Monaten bei BT versus 11,5 Monaten bei NBT signifikant schlechter (p = 0,03). Das mediane OS betrug 13,8 Monate bei BT und wurde bei NBT zum Auswertungszeitpunkt noch nicht erreicht (p = 0,002). Es gab keinen signifikanten Unterschied im PFS und OS in Bezug auf das Ansprechen auf eine BT.

Das Fazit der Autor:innen: Nicht gebridgte rrMM-Patient:innen weisen ein längeres PFS und OS nach CAR T-Zelltherapie mit Ide-cel auf, was wahrscheinlich auf eine weniger aggressive Grunderkrankung zurückzuführen ist. Ein Bridging mit Steroiden, IMiDs und Antikörper-Kombinationen zeigte ein ähnliches PFS wie NBT. Die Wahl der BT wird durch den Schweregrad der Erkrankung erschwert und sollte je nach den Umständen des Patienten bewertet werden.

Dr. Katrina Recker

Quelle:  Afrough A et al. Impact of bridging therapy (BT) on outcome of relapsed refractory multiple myeloma (RRMM) with Ide-cel CAR T-cell therapy: Real-world experience from the US myeloma CAR T consortium. Poster Discussion Session (#8013), ASCO Annual Meeting 2023

Bilderquelle: ©Svetlana – stock.adobe.com

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