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Schizophrenie – Aktuelle Therapiestrategien mit Antipsychotika

Schizophrenie – Aktuelle Therapiestrategien mit Antipsychotika

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mgo medizin

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Erschienen in: neuro aktuell

Anlässlich des DGPPN-Kongresses 2022 in Berlin vermittelte Prof. Dr. med. Martin Lambert, Stellvertretender Klinikdirektor an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, aktuelle Therapiestrategien bei ersterkrankten Schizophrenie-Patienten, Therapieresistenz und negativen Symptomatiken.

Therapieempfehlungen

Patienten mit Schizophrenie haben einen komplexen Versorgungsbedarf, zum Beispiel aufgrund von Traumata, Multimorbidität, Dauer und Schwere der Krankheitsepisoden und Suizidrisiken. Daher sollten die Behandlung der Schizophrenie stehts als kontinuierliche Langzeittherapie angesetzt werden und eine Kombination aus Pharmakotherapie und psychosozialer Therapie bieten.

Bezüglich der Pharmakotherapie sollten zum Erreichen des Therapieziels Remission Antipsychotika der zweiten Generation als Monotherapie bevorzugt zum Einsatz kommen und in möglichst niedriger Dosierung verabreicht werden, empfahl Lambert. Rückfälle sollten von Anfang an vermieden werden, da sie zum Beispiel das Fortschreiten der Erkrankung begünstigen und eine erhebliche Belastung für Familie und Umfeld darstellen können. Bei Ersterkrankten mit Schizophrenie ist eine kontinuierliche Rezidivprophylaxe mit äußerst geringen Rückfallraten und ein Absetzen der Therapie mit sehr hohen Rückfallraten assoziiert. Für eine Langzeittherapie der Schizophrenie bieten Depot-Antipsychotika auch bei Patienten in der frühen Erkrankungsphase möglicherweise Vorteile, wie eine bessere Adhärenz, niedrigere Raten an Hospitalisierungen und Notfallaufnahmen.

Therapieresistenz-Faktoren prüfen

Bei Ersterkrankten sollte auch das Vorhandensein von Therapieresistenz-Faktoren, wie geringe prämorbide Funktionsfähigkeit, komorbider Substanzkonsum, mangelnde Therapietreue und längere Dauer der unbehandelten Psychose sowie ein fehlendes frühes Therapieansprechen geprüft werden. So erfüllen bis zu 25% der Ersterkrankten die Kriterien einer Therapieresistenz, die Maßnahmen zur Früherkennung und Anpassung der Therapie erfordern.

In der Akutphase einer Schizophrenie kommen mittlere bis höhere Dosen der Medikation unter Beachtung des Nebenwirkungsprofils in Betracht. Bei ausbleibendem Therapieansprechen innerhalb von zwei Wochen trotz optimaler Dosis sollte eine Therapiewechsel erfolgen. Um Rückfälle zu vermeiden sind die Fortsetzung der Behandlung oder Umstellung auf eine andere Therapieoption bessere Therapiestrategien als ein Behandlungs-Stopp oder Reduzierung der antipsychotischen Dosis, nannte Lambert.

Negative Symptomatiken

Unter Pharmakotherapie bei Schizophrenie sind negative Symptomatiken, die mitunter persistieren können, ein häufiges Problem. Bei negativen Symptomen und Syndromen kann zum Beispiel eine frühzeitige Gabe von Cariprazin 3–6 mg erwogen werden. Die zusätzliche Gabe von Antidepressiva kann unter anderem bei negativen Symptomen, komorbide Depression und anderen komorbiden Erkrankungen sinnvoll sein.

Dr. rer. nat. Christine Willen

Quelle: Sitzung „Schizophrenie – Pharmakotherapie“ am 24.11.2022 im Rahmen des DGPPN

Bildquelle: zakalinka – stock.adobe.com

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