Urologie » Operative Urologie

»

Radikale Prostatektomie: Leistenbrüche bei offenem Eingriff häufig

Radikale Prostatektomie: Leistenbrüche bei offenem Eingriff häufig

News

Urologie

Operative Urologie

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: UroForum

Laut einem Review und einer Metaanalyse ist die Inzidenz von Leistenbrüchen mit einer Rate zwischen 7 % und 14 % nach einer radikalen Prostatektomie (RP) wegen Prostatakarzinom ziemlich hoch. Leistenbrüche treten häufig bei offener RP auf, weniger häufig mit einer laparoskopischen und roboterassistierten RP. Die hohe Inzidenz von Leistenbrüchen könnte mit intraoperativen Präventionstechniken vermieden werden. Ein Leistenbruch ist nach Harninkontinenz und Impotenz die dritthäufigste Komplikation. Die Ergebnisse mit intraoperativen Präventionstechniken sind jedoch vielversprechend.

Das Studiendesign: Systematische Datenauswertung und Metaanalyse von 54 Studien (n = 101.687), einschließlich 2 randomisierten, kontrollierten Studien und 52 Kohortenstudien. Die gepoolte Inzidenz von Leistenbrüchen war nach einer retropubischen RP am höchsten (13,7 %; 95 %-KI: 12,0 %–15,4 %) und nach einer laparoskopischen RP (7,5 %; 95 %-KI: 5,2 %–9,8 %) und roboterassistierten RP (7,9 %; 95 %-KI: 5,0 %–10,9 %) am niedrigsten. Die Leistenbrüche waren weitgehend vom indirekten Typ (81,9 %; 95 %-KI: 75,3 %–88,4 %). Eine offene retropubische RP führte zu einer höheren Inzidenz von Leistenbrüchen als keine Behandlung (11,7 %; 95 %-KI: 9,2 %–14,2 %) vs. 3,3 % (95 %-KI: 2,0 %–4,6 %). In 10 von 13 Studien senkten intraoperative Präventionstechniken (z. B. eine Methode zur Isolierung des Samenstrangs oder eine Durchtrennung des Processus vaginalis) die Inzidenz von Leistenbrüchen im Vergleich mit Kontrollen. Einer Metaanalyse zufolge wird die Inzidenz von Leistenbrüchen am stärksten mit einer Durchtrennung des processus vaginalis gesenkt (gepoolte und gewichtete Inzidenz: 1,1 %; 95 %-KI: 0,4 %–1,8 %).

Alder R, Zetner D, Rosenberg J. Incidence of inguinal hernia after radical prostatectomy: a systematic review and meta-analysis. J Urol. 2019 Apr 30 [Epub ahead of print]. doi: 10.1097/JU.0000000000000313. PMID: 31039101

Quelle: Univadis Clinical Summaries / Miriam Davis, PhD

Bildquelle: Nisha50 – stock.adobe.com

Schlagworte zu diesem Beitrag

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Mann hält sich die Leiste aufgrund von Schmerzen, Symbol für Männergesundheit

Warum Peniserkrankungen ein zentrales Element der Andrologie sind

Fachartikel

Die Andrologie ist ein interdisziplinäres Gebiet, bei dem Endokrinologen, Humangenetiker, Urologen, Dermatologen, Sexual- und Reproduktionsmediziner zusammenwirken. In diesem Artikel sollen Antworten auf die Frage gefunden werden, warum Peniserkrankungen in der Andrologie ein zentrales Element darstellen.

Urologie

Sonstiges

Beitrag lesen
Analytische Ähnlichkeit zwischen dem neuen, generischen Biosimilar und dem Referenzprodukt

Zentiva: Neues Denosumab-Biosimilar im Portfolio

Pharmaservice

Zentiva, ein führender europäischer Arzneimittelhersteller, hat mit Enwylma® das erste EU-weite Denosumab-Biosimilar eingeführt. Nach EMA-Zulassung markiert dies Zentivas strategischen Einstieg in den Biosimilar-Markt und unterstützt die Mission, Patienten europaweit besseren Zugang zu hochwertigen Biologika zu bieten.

Urologie

Sonstiges

Beitrag lesen
Das Bild zeigt den stellvertretenden KBV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Stephan Hofmeister.

KBV prangert Deprofessionalisierung der Versorgung durch „Pseudolösungen“ an

Berufspolitik

Bei der KBV-Vertreterversammlung in Berlin kritisierte Dr. Stephan Hofmeister, dass dringend nötige Strukturreformen auf sich warten lassen. Geplante Gesetzgebung bringe Praxen keine Entlastung, sondern erschwere deren Arbeit weiter. Die Forderung nach schnellen, wirksamen Reformen bleibt bestehen.

Urologie

Berufspolitik

Beitrag lesen