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IGeL-Monitor bewertet Ultraschall-Check der Nieren und Blase sowie die Urinanalyse der Blase negativ

Prof. Frank König, Ressort Wissenschaft und Praxis im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie, verteidigte die Ultraschall-Untersuchung der Nieren und der Harnblase zur Krebsfrüherkennung.

IGeL-Monitor bewertet Ultraschall-Check der Nieren und Blase sowie die Urinanalyse der Blase negativ

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Erschienen in: UroForum

Der IGeL-Monitor ist eine Einrichtung des Medizinischen Dienstes Bund des GKV-Spitzenverbands. Im Rahmen der Bewertung von Früherkennungsmaßnahmen zum Ausschluss eines Nieren- bzw- Blasenkarzinoms wurden individuelle Gesundheitsleistungen negativ bewertet.

Prof. Frank König, Ressort Wissenschaft und Praxis im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie, verteidigte die Ultraschall-Untersuchung der Nieren und der Harnblase zur Krebsfrüherkennung.
Prof. Frank König, Ressort Wissenschaft und Praxis im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie, verteidigte die Ultraschall-Untersuchung der Nieren und der Harnblase zur Krebsfrüherkennung.

Zunächst bewertete der IGeL-Monitor die Ultraschalluntersuchung der Nieren zur Früherkennung von Nierenkrebs mit der Note „tendenziell negativ“. Wenn es keine Hinweise auf eine Erkrankung der Nieren gibt und keine Beschwerden vorliegen, ist eine Ultraschalluntersuchung der Nieren eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und kostet im einfachen Satz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) 11,66 €. Zusätzlich können Kosten für die Beratung (4,66 € einfacher Satz) hinzukommen. Der IGeL-Monitor konnte insgesamt keine relevanten Studien finden. „Bei der Abwägung von Nutzen und Schaden einer Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Nierenkrebs überwiege die Möglichkeit des Auftretens von indirekten Schäden. Deshalb bewerten wir die IGeL mit tendenziell negativ“, unterstreichen die Autoren.

Dieselbe Bewertung erhielt auch die Ultraschalluntersuchung der Blase zur Früherkennung von Harnblasenkrebs. Wenn es keine Hinweise auf eine Erkrankung der Harnblase gibt und keine Beschwerden vorliegen, ist eine Ultraschalluntersuchung der Harnblase eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und kostet im einfachen Satz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) 11,66 €. Zusätzlich können Kosten für die Beratung (4,66 € einfacher Satz) hinzukommen. „Bei der Abwägung von Nutzen und Schaden einer Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Harnblasenkrebs überwiegt die Möglichkeit des Auftretens von indirekten Schäden. Deshalb bewerten wir die IGeL mit tendenziell negativ“, stellten die Autoren fest.

Ähnlich negativ fiel auch die Bewertung der Urinanalyse zur Früherkennung von Harnblasenkrebs aus. Wenn es keine Hinweise auf eine Erkrankung der Harnblase gibt und keine Beschwerden vorliegen, sind zusätzliche Harnstreifentests oder weitergehende Urinanalysen Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL). Ein Harnstreifentest kostet im einfachen Satz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) 3,35 €, eine Urinzytologie 18,26 € und eine Untersuchung des Urins auf Biomarker 30,16 €. Zusätzlich können Kosten für die Beratung (4,66 € einfacher Satz) hinzukommen.

Es wurden zwei systematische Übersichtsarbeiten gefunden, die jedoch keine für die Bewertung relevanten Studien berücksichtigten. In der ergänzenden Recherche nach Einzelstudien konnte ebenfalls keine relevante Studie gefunden werden, so der IGeL-Monitor. Bei der Abwägung von Nutzen und Schaden von Urinanalysen zur Früherkennung von Harnblasenkrebs überwiegt die Möglichkeit des Auftretens von indirekten Schäden. Deshalb fiel das Urteil negativ aus.

Prof. Frank König, Ressort Wissenschaft und Praxis im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie, wies die Kritik des IGeL-Monitors zurück. Bei symptomlosen Nierentumoren sei die Sonografie die häufigste Methode der Früherkennung. Ein Ultraschall-Check der gefüllten Harnblase sorge immer wieder dafür, dass bislang unentdeckte Tumore entdeckt würden. Umgekehrt gibt es eigentlich kaum ein Risiko eines falsch-positiven Befunds.

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