Nach Recherchen des Westdeutschen Rundfunks nutzt die Arzttermin-Plattform Doctolib persönliche Patientendaten seit dem 22. Februar anonymisiert für eigene Zwecke. Viele Patienten tun sich schwer, Termine bei Haus- oder Facharzt zu buchen, und bedienen sich des bequemen Doctolib-Portals. Der Online-Service hat aber offenbar seinen Preis.

„In Zukunft will Doctolib Gesundheitsdaten noch stärker nutzen als bisher und mit anonymisierten Patientendaten KI-Modelle trainieren. Deswegen sind am 22. Februar neue Datenschutzhinweise in Kraft getreten“, berichtet der WDR. Zum Beispiel soll es einen digitalen Sprechstunden-Assistenten geben, der auf künstlicher Intelligenz beruht. Laut WDR könne er zum Beispiel eine Video-Sprechstunde auswerten. Damit sollen Diagnosen, Medikamente und Behandlungspläne in einem Arztbrief gesammelt werden. Patienten sollen außerdem erkennen können, wann sie welchen Arzt aufgesucht haben, so der WDR. Die Anamnese soll gespeichert werden: Doctolib will dann sogar an fällige Arznei-Rezepte erinnern.
Seit dem 22. Februar gelten bei Doctolib neue Datenschutzhinweise. Beim Einloggen wird allerdings ein Einverständnis abgefragt, sodass Patienten widersprechen können. Wenn Urologinnen und Urologen diese Datennutzung nicht wollen, steht es Ihnen also frei, ihre Patienten zusätzlich über diese Datennutzung und die Möglichkeit zum Widerspruch zu informieren.


