Urologie » Sonstiges

»

Verbände sehen Koalitionsvertrag als Chance für einen Neustart in der Gesundheitspolitik

Gegen Honorarabzüge wendet sich der KBV-Vorsitzende Dr. Andreas Gassen. (Foto: KBV)

Verbände sehen Koalitionsvertrag als Chance für einen Neustart in der Gesundheitspolitik

Berufspolitik

Urologie

Sonstiges

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: UroForum

Nach der Einigung der Parteispitzen von CDU, CSU und SPD auf einen Koalitionsvertrag sehen die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Deutsche Krankenhausgesellschaft Chancen für einen Neustart. Neben Lob gibt es aber auch schon Kritik an Punkten des Vertrags.

Aus der Sicht der KBV besteht die Möglichkeit eines Neuanfangs in der Gesundheitspolitik. Der KBV-Vorsitzende Dr. Andreas Gassen zeigt sich erfreut über den Wechsel des Gesundheitsressorts zur Union. „Fehlentwicklungen der letzten Jahre müssten jetzt korrigiert werden“, so Gassen. Die KBV verbindet damit die Stärkung der ambulanten Versorgung, die ein wesentlicher Stabilitätsfaktor in Deutschland sei.

Die KBV kündigte an, über die Finanzierung und Organisation des Patientenservice 116117 sprechen zu wollen, der einen wesentlichen Teil im Koalitionsvertrag einnehme und eine stärkere Rolle bei der Patientensteuerung spiele solle. Die angedachten Honorarabzüge bei Fachärzten in überversorgten Regionen lehnt Gassen ab. So gut es sei, über die Entbudgetierung von fachärztlich unterversorgten Regionen nachzudenken, so kritisch sehe man Honorarabzugsideen in überversorgten Regionen, die es de facto nicht gebe und die eher ein Produkt der Bedarfsplanung seien.

Für Geldzahlungen bis zur Jahresmitte plädiert der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß. (Foto: DKG)
Für Geldzahlungen bis zur Jahresmitte plädiert der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß.

Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) bewertet den Koalitionsvertrag als Chance für einen Neustart in der Gesundheitspolitik. Die neue Bundesregierung stehe vor großen Herausforderungen. „Wir sind sicher, dass mit einem neuen Minister wieder ein konstruktiver Dialog zwischen Bund, Ländern und den Akteuren im Gesundheitswesen möglich sein wird. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die allerdings in den zurückliegenden Jahren aus dem BMG heraus bewusst missachtet wurde. Wir sehen einem Personal- und Politikwechsel mit großer Zuversicht entgegen, obgleich die Herausforderungen, denen die Krankenhäuser gegenüberstehen, damit noch nicht kleiner geworden sind“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß.

Positiv ist aus DKG-Sicht, dass die dringend notwendigen Mittel zur Deckung der Lücke aus den Jahren 2022 und 2023, die benötigt werden, um die Strukturen zur Gestaltung einer planvollen neuen Krankenhauslandschaft stabilisieren zu können, auch in der Endfassung des Koalitionsvertrages enthalten sind. „Zwar handelt es sich dabei bedauerlicherweise nur um eine einmalige Zahlung und nicht um eine strukturelle Hilfe – dennoch zeigt sie, dass sich die Koalition der wirtschaftlich dramatischen Lage vieler Kliniken bewusst ist“, so Dr. Gaß. Die Auszahlung dieser Sofort-Transformationskosten müsse allerdings schnell und möglichst noch im ersten Halbjahr 2025 erfolgen.

Bildquelle:© KBV, DKG

Schlagworte zu diesem Beitrag

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Mann hält sich die Leiste aufgrund von Schmerzen, Symbol für Männergesundheit

Warum Peniserkrankungen ein zentrales Element der Andrologie sind

Fachartikel

Die Andrologie ist ein interdisziplinäres Gebiet, bei dem Endokrinologen, Humangenetiker, Urologen, Dermatologen, Sexual- und Reproduktionsmediziner zusammenwirken. In diesem Artikel sollen Antworten auf die Frage gefunden werden, warum Peniserkrankungen in der Andrologie ein zentrales Element darstellen.

Urologie

Sonstiges

Beitrag lesen
Analytische Ähnlichkeit zwischen dem neuen, generischen Biosimilar und dem Referenzprodukt

Zentiva: Neues Denosumab-Biosimilar im Portfolio

Pharmaservice

Zentiva, ein führender europäischer Arzneimittelhersteller, hat mit Enwylma® das erste EU-weite Denosumab-Biosimilar eingeführt. Nach EMA-Zulassung markiert dies Zentivas strategischen Einstieg in den Biosimilar-Markt und unterstützt die Mission, Patienten europaweit besseren Zugang zu hochwertigen Biologika zu bieten.

Urologie

Sonstiges

Beitrag lesen
Das Bild zeigt den stellvertretenden KBV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Stephan Hofmeister.

KBV prangert Deprofessionalisierung der Versorgung durch „Pseudolösungen“ an

Berufspolitik

Bei der KBV-Vertreterversammlung in Berlin kritisierte Dr. Stephan Hofmeister, dass dringend nötige Strukturreformen auf sich warten lassen. Geplante Gesetzgebung bringe Praxen keine Entlastung, sondern erschwere deren Arbeit weiter. Die Forderung nach schnellen, wirksamen Reformen bleibt bestehen.

Urologie

Berufspolitik

Beitrag lesen