Kardiologie » Herzmuskelerkrankungen und Herzinsuffizienz

»

GLP-1-Agonisten verbessern Schlafapnoe und Herzfunktion bei HFpEF

GLP-1-Agonisten verbessern Schlafapnoe und Herzfunktion bei HFpEF

News

Kardiologie

Herzmuskelerkrankungen und Herzinsuffizienz

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: herzmedizin

GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA) werden zunehmend bei Typ-2-Diabetes, Adipositas und Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) eingesetzt. Unklar war bislang, wie sich diese Therapie auf Patienten auswirkt, die zusätzlich an obstruktiver Schlafapnoe (OSA) leiden – einer Erkrankung mit hohem kardiometabolischem Risiko.

Studiendesign: Prospektive Kohortenstudie in drei Zentren

Zwischen Januar 2022 und Juni 2024 wurden in drei ambulanten Zentren 435 Patienten gescreent, von denen 85 mit Typ-2-Diabetes, Adipositas, HFpEF und OSA die Einschlusskriterien erfüllten. Die Patienten erhielten innerhalb eines Monats nach Studieneinschluss eine GLP-1-RA-Therapie und wurden 6 Monate nachbeobachtet. Ausschlusskriterien waren u. a. eine kürzlich begonnene CPAP-Therapie, fortgeschrittene Nieren- oder Lungenerkrankungen.

Verbesserungen bei Schlafapnoe, Herzfunktion und Lebensqualität

Nach 6 Monaten zeigten sich signifikante Verbesserungen in mehreren Bereichen:

  • Schlafapnoe: Der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) sank von 48,8 auf 41,4, der Oxygen-Desaturation-Index (ODI) von 31,9 auf 26,7 und die Zeit mit Sauerstoffsättigung unter 90 % von 15,3 % auf 10,3 %.
  • Tagesmüdigkeit: Der ESS-Score verbesserte sich deutlich von 13,4 auf 9,2.
  • Kardiometabolische Parameter: Der BMI reduzierte sich im Durchschnitt um 2,8 kg/m².
  • Herzinsuffizienz: Die NT-proBNP-Werte sanken signifikant, ebenso wie das E/e’-Verhältnis und der systolische pulmonalarterielle Druck (SPAP). Die rechtsventrikuläre Funktion (TAPSE/SPAP) verbesserte sich.
  • Lebensqualität: Der KCCQ-Score stieg von 62,2 auf 70,6 Punkte.

Nicht signifikant veränderten sich das linksatriale Volumen, das linksventrikuläre enddiastolische Volumen und die niedrigste Sauerstoffentsättigung.

Fazit: GLP-1-RA-Therapie als vielversprechende Option

Die Behandlung mit GLP-1-RA führte bei Patienten mit HFpEF, OSA, Adipositas und Typ-2-Diabetes zu einer deutlichen Verbesserung der Schlafapnoe, der Herzinsuffizienzsymptome, der rechtsventrikulären Funktion und der Lebensqualität. Die Ergebnisse sprechen für eine wichtige Rolle von GLP-1-Agonisten bei der Behandlung komplexer kardiometabolischer Erkrankungen. Ein personalisierter Therapieansatz und weitere größere Studien sind jedoch notwendig, um diese Erkenntnisse zu validieren und die Therapie weiter zu optimieren.

Quelle: Kalaydzhiev P et al. The effect of GLP-1 receptor agonists on obstructive sleep apnea in ambulatory patients with HFpEF, obesity, and type 2 diabetes. ESC 2025

Bilderquelle: © New Africa – stock.adobe.com

Schlagworte zu diesem Beitrag

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Wissenschaftlerin bei der Genanalyse im Labor mit DNA-Sequenzen auf Monitoren

Gentherapie korrigiert Herzrhythmusstörung

News

Am Tiermodell ist es gelungen, das lebensbedrohliche Short-QT-Syndrom Typ 1 via Gentherapie zu korrigieren. Die Funktion des defekten Ionenkanals im Herzen konnte wieder hergestellt werden.

Kardiologie

Herzrhythmusstörungen

Beitrag lesen
Patientin mit Herzinsuffizienz im Krankenhausbett mit Infusion in hellem, modernen Krankenzimmer

Leitlinientherapie bei Herzinsuffizienz nutzt Frauen nichts  

News

Die bei Herzinsuffizienz empfohlene Eisentherapie hilft Männern, Frauen aber nicht. Das hat Prof. Mahir Karakas, Hamburg, nachgewiesen und wird dafür von der Deutschen Herzstiftung ausgezeichnet.

Kardiologie

Herzmuskelerkrankungen und Herzinsuffizienz

Beitrag lesen
Bakterien und Blutkörperchen wandern von entzündetem Zahnfleisch über die Blutbahn zum Herz

Parodontitis plus Karies: Steiler Anstieg des Schlaganfallrisikos

News

Neue Daten untermauern systemische Auswirkungen der Parodontitis. Als besonders ungünstig erwies sich die Kombination von Parodontitis und Karies mit einem Anstieg des Schlaganfallrisikos um 86 %.

Kardiologie

Sonstiges

Beitrag lesen