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KBV weist Rotstift-Politik zulasten der Niedergelassenen zurück

Das Bild zeigt den KBV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Andreas Gassen

Quelle: Der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen fordert GKV-Reform durch Kürzung bei Krankenhausleistungen. (Foto: KBV)

KBV weist Rotstift-Politik zulasten der Niedergelassenen zurück

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Franz-Günter Runkel

freier Redakteur

2 MIN

Erschienen in: UroForum

In höchstem Maß unzufrieden mit den Reformbemühungen der Bundesregierung zeigte sich der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bei der Vertreterversammlung am Freitag in Berlin. Die Vorstände forderten die politisch Verantwortlichen auf, Konzepte und Vorschläge aus der Praxis zu berücksichtigen und zügig Ergebnisse zu liefern.

„Reformen sind dringend nötig, das bestreitet niemand. Und wenn man inhaltlich sinnvoll reformieren will, sollte man auch mit denjenigen sprechen, die diese Reformen umsetzen müssen. Doch das passiert leider nicht“, kritisierte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. Er warnte davor, Reformen auf dem Rücken der Niedergelassenen umzusetzen und immer weiter bei den Arztpraxen sparen zu wollen. Gassen: „Nur weil sich niemand an echte Sozialreformen traut, kann es nicht sein, dass die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die Zeche zahlen.”

2024 wurden vertragsärztliche Leistungen
im Wert von2,3 Mrd. Euro nicht vergütet

Die Zahlen sprechen aus KBV-Sicht eine beredte Sprache. „Allein im Jahr 2024 haben die vertragsärztlichen Praxen aufgrund der gedeckelten Gesamtvergütung Leistungen im Wert von ca. 2,7 Milliarden Euro nicht bezahlt bekommen. Durch die Entbudgetierung der allgemeinen hausärztlichen Versorgung einschließlich Hausbesuche reduziert sich dieser Betrag zwar, es bleiben aber immer noch 2,3 Milliarden Euro, die die Krankenkassen auf Kosten der Praxen gespart haben. Übersetzt heißt das: 13 % der Termine im fachärztlichen Versorgungsbereich finden ohne Bezahlung statt – das sind fast 43 Millionen Termine. Gratis!”, rechnete der KBV-Chef vor.
Für die Reform der GKV-Finanzierung stellte er klar, dass es nicht automatisch um Leistungskürzungen per se gehe, sondern um die Frage, wer am Ende was finanziere. „Klar ist: Beitragserhöhungen sind nicht unendlich möglich. Also müssen wir an die Ausgabenseite ran“, konstatierte Gassen. „Im Jahr 2024 waren die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Behandlungsfälle im Krankenhaus mehr als doppelt so hoch wie im ambulanten Bereich. In den Praxen wurden aber ungefähr 35-mal so viele Fälle versorgt. Wir sind nicht der Kostentreiber im Gesundheitswesen und wir sind ganz sicher nicht der Bereich, wo sich große Summen einsparen lassen. Was nicht heißt, dass wir uns nicht an der Ausarbeitung von Ideen für eine Stabilisierung der GKV-Finanzen beteiligen.“

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