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Großzellige B-Zell-Lymphome: Randomisierter Vergleich der CAR-T-Zell-Therapie in der ZUMA-7-Studie

Großzellige B-Zell-Lymphome: Randomisierter Vergleich der CAR-T-Zell-Therapie in der ZUMA-7-Studie

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Erschienen in: onkologie heute

Beim ASH wurden in der Plenarsitzung die Ergebnisse des Vergleichs einer CAR T-Zell-Therapie versus Standardtherapien präsentiert. Die ZUMA-7-Studie ist die erste randomisierte Phase-III-Studie für eine autologe CD19-gerichtete CAR-T-Zell-Therapie und bestätigt die Überlegenheit von Axicabtagene Ciloleucel (Axi-Cel).

Der derzeitige Standard für eine potenziell kurative Zweitlinientherapie bei Patienten mit refraktären oder rezidivierten großzelligen B-Zell-Lymphomen (r/r LBCL) ist eine Salvage-Chemotherapie gefolgt von einer konsolidierenden Hochdosis-Therapie mit Stammzelltransplantation. Axicabtagene Ciloleucel (Axi-Cel) ist bereits indiziert für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit r/r LBCL nach ≥ 2 systemischen Therapielinien. In der ZUMA-7-Studie wurde Axi-Cel bei LBCL-Patienten mit Rezidiv innerhalb von 12 Monaten unter Erstlinientherapie geprüft. Als Kontrolle wurden die Zweitlinienstandardregime R-GDP, R-DHAP, R-ICE oder R-ESHAP entsprechend der Wahl des Behandlers eingesetzt. Insgesamt 359 Patienten wurden randomisiert. Die Patientencharakteristika waren gut ausbalanciert. Das mediane Alter der Patienten betrug 59 Jahre, 79 % wiesen ein Stadium III–IV auf und 74 % waren primär refraktär gegenüber der Erstlinientherapie.

94 % der Patienten, die in den Axi-Cel-Arm randomisiert wurden, erhielten letztendlich die Studienmedikation, während nur 36 % der Patienten im Kontrollarm der Stammzelltransplantation unterzogen wurden. 83 der Patienten im Kontrollarm zeigten kein Ansprechen auf die Salvage-Chemotherapie und weitere 14 Patienten waren progredient bevor die Hochdosistherapie gegeben werden konnte.

Die ZUMA-7-Studie erreichte ihren primären Endpunkt: Das ereignisfreie Überleben (EFS) war im experimentellen Arm signifikant verlängert. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 24,9 Monaten betrug das EFS median 8,3 versus 2,0 Monate. Nach 2 Jahren waren 40,5 versus 16,3 % der Patienten ohne Ereignis. Das Risiko für ein Ereignis wurde durch Axi-Cel um 60 % gegenüber den Standardtherapien reduziert (HR 0,398; 95%-KI: 0,308–0,514; p < 0,0001). Die Überlegenheit der CAR-T-Zell-Therapie konnte über alle ausgewerteten Subgruppen bestätigt werden.

Die Rate an Komplettremissionen war unter Axi-Cel mit 65 % versus 32 % im Standardtherapiearm verdoppelt. Partielle Remissionen wurden bei 18 % der Patienten beider Studienarme beobachtet. Das Gesamtüberleben (OS) war nicht signifikant verschieden (HR 0,730; 95%-KI: 0,530–1,007; p = 0,0270), allerdings erhielten 56 % der Patienten im Kontrollarm nach Studienende eine nachfolgende zelluläre Immuntherapie. Das mediane OS betrug 35,1 Monate im Kontrollarm und war im Axi-Cel-Arm noch nicht erreicht. Das Sicherheitsprofil von Axi-Cel war konsistent mit den Beobachtungen früherer Studien. Die Autoren schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass Axi-Cel der neue Zweitlinienstandard für r/r LBCL-Patienten sein soll.

Autorin: Dr. Ine Schmale

Quelle: Locke FL et al. Primary analysis of ZUMA-7: A phase 3 randomized trial of axicabtagene ciloleucel versus standard-of-care therapy in patients with relapsed/refractory large B-cell lymphoma. ASH 2021, Abstr. #2

Bilderquelle: © Design Cells – stock.adobe.com

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