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PCOS-bedingtes Übergewicht als Risiko in der Schwangerschaft

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Erschienen in: gyne

Das Geburtsgewicht ist ein zentraler Prädiktor für perinatale und langfristige Gesundheitsrisiken. Bei Frauen mit polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS), die durch assistierte Reproduktion (ART) schwanger geworden sind, ist noch nicht ausreichend geklärt, wie Übergewicht und Adipositas vor der Schwangerschaft das Geburtsgewicht des Kindes beeinflussen. Eine aktuelle Fall-Kontroll-Studie aus China bringt nun den BMI der von PCOS betroffenen Mutter mit dem kindlichen Geburtsgewicht in einen differenzierten Zusammenhang.

Studie betrachtet Risiken von PCOS-Betroffenen nach ART

Die Studie untersuchte 8.390 Frauen, die sich einer assistierten Reproduktionsbehandlung (ART) unterzogen hatten, und deren Säuglinge. Genauer handelte es sich um 1.678 Einlingsgeburten nach ART von Frauen mit PCOS und 6.712 „Kontrollgeburten“ von Frauen ohne PCOS. Nach Anpassung für elterliche und ART-bezogene Einflussgrößen zeigte sich: Das Risiko für Makrosomie (Geburtsgewicht > 4.000  g) und das Auftreten von LGA (large for gestational age) war bei Kindern von Frauen mit PCOS signifikant erhöht. Eine differenzierte Subgruppenanalyse offenbarte jedoch, dass ausschließlich PCOS-Betroffene mit präkonzeptionellem Übergewicht oder Adipositas (BMI ≥ 24 kg/m²) ein erhöhtes Risiko für diese neonatologischen Komplikationen aufwiesen. Bei PCOS-Patientinnen ohne Übergewicht war das Geburtsgewicht vergleichbar mit der Kontrollgruppe.

Starker Zusammenhang belegt: Neue Risikofaktoren identifiziert

Die Mediatoranalyse ergab, dass der erhöhte präkonzeptionelle BMI (hier die Mediatorvariable) den Zusammenhang zwischen PCOS und erhöhtem Geburtsgewicht zu über 80 % erklärt. Zusätzlich zeigte sich, dass auch bei einem BMI im Bereich des Normalgewichts eine gestörte Glukose- und Lipidstoffwechsellage bei PCOS mit erhöhtem Geburtsgewicht assoziiert ist. Somit sind sowohl Übergewicht als auch metabolische Komorbiditäten entscheidende Risikofaktoren für Makrosomie und LGA bei PCOS.

Makrosomie und LGA sind mit erhöhten Risiken für Mutter und Kind verbunden. Mögliche Folgen können beispielsweise Schulterdystokie, postpartale Blutungen, Unterzuckerung (Hypoglykämie) und langfristig erhöhtes Risiko für kardiometabolische Erkrankungen sein.
Interventionen, die PCOS-betroffenen Frauen vor der Empfängnis ins Normalgewicht verhelfen, können diese Risiken signifikant reduzieren. Bei Übergewicht und Adipositas in Verbindung mit PCOS sollten Frauen deshalb auch zu ihrem Gewicht- und Stoffwechselmanagement beraten werden – noch vor Beginn der Schwangerschaft.

Julina Pletziger

Originalstudie: Jiao J, Zhang Y, Zhou J et al. The impact of pre-pregnancy overweight/obesity on the birth weight of offspring born from women with polycystic ovarian syndrome. BMC Pregnancy Childbirth 2025; 25: 725

Bilderquelle:© ryanking999 – stock.adobe.com

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