Die WHO veröffentlichte im November 2025 Leitlinien zu Diabetes in der Schwangerschaft. Sie behandeln präexistenten Diabetes Typ 1 und Typ 2 sowie Gestationsdiabetes. Die Empfehlungen umfassen Screening, Diagnostik, glykämische Kontrolle, fetale Überwachung und Geburtsplanung. In Deutschland ergänzen die S2e-Leitlinie „Diabetes in der Schwangerschaft“ (AWMF 057-023) und die S3-Leitlinie zu Gestationsdiabetes (AWMF 057-008) die WHO-Empfehlungen mit evidenzbasierten Handlungsempfehlungen für das deutsche Gesundheitssystem.
WHO-Leitlinien zu Diabetes in der Schwangerschaft
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Leitlinien zur Betreuung von Frauen mit Diabetes während der Schwangerschaft veröffentlicht. Diese richten sich Behandelnde aus Gynäkologie und Diabetologie, Hebammen sowie alle Fachkräfte, die Frauen mit präexistentem oder Gestationsdiabetes betreuen. Die Leitlinien dienen der Entwicklung nationaler Protokolle, klinischer Instrumente für die Aus- und Weiterbildung sowie der Verbesserung der Versorgungsqualität weltweit.
Inhalte der WHO-Leitlinien
Die Leitlinien behandeln sowohl präexistenten Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 als auch Gestationsdiabetes. Sie umfassen Empfehlungen zu Screening und Diagnostik, zur glykämischen Kontrolle während Schwangerschaft und Geburt sowie zur fetalen Überwachung. Weitere Schwerpunkte bilden das Management von Komplikationen, die Geburtsplanung und die postnatale Betreuung. Die Leitlinien geben evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für die präkonzeptionelle Beratung, die medikamentöse Therapie und die Ernährungsberatung. Sie enthalten sowohl positive Empfehlungen als auch explizite Hinweise auf nicht empfohlene Maßnahmen.
Deutsche Leitlinien zu Diabetes in der Schwangerschaft
In Deutschland existieren hochwertige evidenzbasierte Leitlinien zu diabetologischen Fragestellungen in der Schwangerschaft. Die S2e-Leitlinie „Diabetes in der Schwangerschaft“ (AWMF-Registernummer 057-023, gültig bis November 2026) der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) behandelt sowohl präexistenten Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 als auch Gestationsdiabetes umfassend. Sie richtet sich an Fachkräfte aus Gynäkologie und Diabetologie, Hebammen sowie Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater. Die S3-Leitlinie „Gestationsdiabetes mellitus (GDM), Diagnostik, Therapie und Nachsorge“ (AWMF-Registernummer 057-008, aktuell in Überarbeitung) der DDG und der Arbeitsgemeinschaft Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG (DGGG-AGG) beinhaltet spezifische, evidenzbasierte Empfehlungen zu Prävention, Screening, Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei Gestationsdiabetes. Beide Leitlinien ergänzen die internationalen WHO-Empfehlungen durch nationale und detaillierte Vorgaben für das deutsche Gesundheitssystem und tragen zur Verbesserung und Vereinheitlichung der Versorgung bei.
Quellen:
1. WHO-Mitteilung vom 14.11.2025: WHO recommendations on care for women with diabetes during pregnancy
2. WHO-Leitlinie 2025: WHO recommendations on care for women with diabetes during pregnancy (ISBN 978-92-4-011704-4)
3. AWMF Leitlinienregister 2021. S2e-Leitlinie Diabetes in der Schwangerschaft
4. AWMF Leitlinienregister 2018. S3-Leitlinie Gestationsdiabetes mellitus (GDM), Diagnostik, Therapie und Nachsorge



