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Erschienen in: herzmedizin

„Ich werde mich mehr bewegen“ und „Ich werde mit dem Rauchen aufhören“ – diese beiden Vorsätze stehen an Silvester oft auf der Liste ganz oben. Dazu wurden im alten Jahr zwei interessante Studien publiziert.

Wer sich regelmäßig mehr bewegen möchte, gleichzeitig aber skeptisch ist, dass er das angesichts eines vollgepackten Alltags auch wirklich schafft, der sollte seinen Vorsatz nicht gleich über Bord werfen. Denn es gibt eine gute Neujahrsbotschaft: Auch „Weekend-Warriors“, die nur am Wochenende Sport treiben, profitieren gesundheitlich deutlich.

Bewegung nur am Wochenende bringt’s

Eigentlich empfehlen die Leitlinien mindestens 150 bis 300 Minuten pro Woche sportliche Aktivitäten mäßiger Intensität oder 75 bis 150 Minuten intensive aerobe Aktivität – ein aufgrund von Studiendaten ermitteltes ideales Pensum, das allerdings im realen Leben häufig an Zeit- und Energiemangel scheitert. Eine im AHA-Journal Circulation veröffentlichte Studie [1] belegt, dass nicht immer alles ideal sein muss: Bei einem abgespeckten Trainingsprogramm nur am Wochenende ergaben sich vergleichbare gesundheitliche Effekte wie bei Bewegungseinheiten mehrmals wöchentlich.

Bei fast 90.000 Männern und Frauen in einem mittleren Alter von 62 Jahren wurden die körperlichen Aktivitätsmuster und die Krankheitsinzidenz über einen Zeitraum von sechs Jahren erfasst. Personen, die mehrmals pro Woche Sport machten, und „Weekend Warriors“ profitierten ähnlich signifikant von regelmäßiger Bewegung: Für mehr als 200 Erkrankungen – insbesondere kardiometabolische Erkrankungen – wurde ein signifikant verringertes Risiko ermittelt: Bluthochdruck minus 23 % bzw. 28 %, Diabetes minus 43 % bzw. 46 %, Adipositas minus 45 % bzw. 56 %. Verglichen wurden die beiden Bewegungstypen mit Personen, die pro Woche weniger als 150 Minuten körperlich aktiv waren.

Rauchverzicht ganz oder gar nicht

Anders ist es beim Rauchverzicht: Hier gilt „ganz oder gar nicht“. Halbe Sachen bringen nichts. Das unterstreicht die CLARIFY-Registerstudie, die auf dem ESC-Kongress 2024 vorgestellt wurde [2]. Bei mehr als 32.000 Personen mit koronarer Herzkrankheit (KHK) wurde in einem Zeitraum von fünf Jahren das Auftreten von schweren kardialen Ereignissen (MACE) in Zusammenhang mit dem Raucherstatus untersucht. Bei Personen, die es schafften, komplett mit dem Rauchen aufzuhören, reduzierte sich das Risiko für kardiovaskulären Tod und Myokardinfarkt um 44 %. Wer dagegen lediglich seinen Zigarettenkonsum reduzierte, hatte keinen Benefit davon. Fortgesetztes Rauchen nach der KHK-Diagnose erhöhte das MACE-Risiko jährlich um 8 %.

Literatur:

  1. Kany S. Associations of „Weekend Warrior“ Physical Activity With Incident Disease and Cardiometabolic Health. Circulation 2024; 150(16): 1236–47
  2. https://www.escardio.org/The-ESC/Press-Office/Press-releases/Quitting-smoking-nearly-halves-heart-attack-risk-cutting-down-does-little

Quelle: DGK und BNK: Meldung vom 6. Januar 2025. https://herzmedizin.de/fuer-aerzte-und-fachpersonal/kardiologie-interdisziplinaer/praevention/gute-vorsaetze-4-studien-und-lesetipps.html

Bilderquelle: © reichdernatur – stock.adobe.com

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