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Herzklappen- und strukturelle Erkankungen

mgo medizin

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Erschienen in: herzmedizin

Der Medical Valley Award, eine hochdotierte Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, ging dieses Jahr u.a. an eine Arbeitsgruppe der Universitätsmedizin Würzburg für die Entwicklung der Plattformtechnologie ENDOLEASE. Der mit 500.000 Euro dotierte Preis fördert Wissenschaftler, die mit innovativen, zukunftsweisenden Ideen ein Start-up-Unternehmen gründen wollen.

Das interdisziplinäre Team hinter ENDOLEASE hat ein resorbierbares arterielles Implantat entwickelt, um Medikamente hochpräzise zu platzieren. Aus dem Implantat werden Wirkstoffe über die versorgende Arterie in das Kapillarsystem des Zielgewebes abgegeben. Durch die präzise Platzierung lassen sich – mit vergleichsweise geringer Wirkstoff-Dosis – vor Ort hohe Konzentrationen erzielen. Substanzverluste auf dem Weg zum Zielorgan werden vermieden, und gesunde Gewebe werden nicht unnötig belastet. Die innovative Technologie kann bei ganz unterschiedlichen Erkrankungen wie zum Beispiel Myokardinfarkt und malignen Tumoren eingesetzt werden.

Die zündende Idee hatte die junge Ärztin Anna Fleischer während einer Kontrastmitteluntersuchung. Schnell waren Mitstreiter aus unterschiedlichen Fachdisziplinen gefunden, die gemeinsam das jetzt preisgekrönte System bis zur Marktreife entwickelten. Mit Prof. Tomasz Jüngst vom Würzburger Institut für Funktionsmaterialien und Biofabrikation konnte für das Projekt ein weltweit renommierter Experte für Melt Electrowriting gewonnen werden, einem idealen Verfahren zur Herstellung des ENDOLEASE-Grundgerüsts. Unter seiner Leitung entwickelte das Team erste Prototypen aus bioverträglichen Materialien, die erfolgreich im Labor getestet wurden.

Das zum Patent angemeldete ENDOLEASE-System besteht aus einem dreischichtigen Grundgerüst sowie mehreren Hydrogel-Taschen, die mit einem oder mehreren Wirkstoffen beladen werden. Über die innere Membran des Implantats werden die Wirkstoffe zeitlich kontrolliert in die Blutbahn freigesetzt, wobei die Geschwindigkeit an den Bedarf angepasst werden kann. Mittels Ballonkatheter-Systemen werden die Implantate minimalinvasiv an den Zielort gebracht. Nachdem das Implantat seine Aufgabe erfüllt hat, wird es vom Körper resorbiert.

Quelle: Pressemitteilung des Uniklinikums Würzburg vom 14. Oktober 2024

Bilderquelle: © bilderstoeckchen – stock.adobe.com

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