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ASCO 2019: Enfortumab Vedotin erzielt eine Ansprechrate von 44 % bei fortgeschrittenen Urothelzellkarzinomen

ASCO 2019: Enfortumab Vedotin erzielt eine Ansprechrate von 44 % bei fortgeschrittenen Urothelzellkarzinomen

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mgo medizin

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Erschienen in: UroForum

Die gezielte Therapie mit Enfortumab Vedotin führt einer Phase-II-Studie zufolge zu einem Ansprechen bei 44 % der Patienten mit lokal fortgeschrittenen oder metastatischen Formen eines Urothelzellkarzinoms, die zuvor mit einer Platin-Chemotherapie und einem gegen PD-1 oder PD-L1 gerichteten Immun-Checkpoint-Inhibitor behandelt worden waren.

Urothelzellkarzinome schreiten bei 75–80 % der Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung unter Verabreichung eines Immun-Checkpoint-Inhibitors fort. Es gibt keine weitere zugelassene Behandlungsoption als Versorgungsstandard bei einer Progression nach der Immuntherapie.  Enfortumab Vedotin ist ein Antikörper-Arzneistoff-Konjugat, das auf ein Protein abzielt, das in Urothelzellkarzinomen überexprimiert ist.

Die zugrundeliegende Studie der Phase II untersuchte 125 Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen oder metastatischen Urothelzellkarzinom, die zuvor mit einem PD-1/L1-Inhibitor und einer Therapie auf Platin-Basis behandelt worden waren. Den Patienten wurden 1,25 mg/kg Enfortumab an den Tagen 1, 8 und 15 eines 28-tägigen Zyklus intravenös verabreicht. Finanziert wurde die Studie von Seattle Genetics und Astellas Pharma.

Bei 44 % der Patienten kam es zu einem bestätigten Ansprechen (Gesamtansprechrate, ORR):

  •         Komplettansprechen: 12 %.
  •         Teilweises Ansprechen: 32 %.
  •         Stabile Krankheit: 28 %.
  •         Progression: 18 %.
  •         Nicht evaluierbar: 12 %.

Das mediane PFS betrug 5,8 Monate (95 %-KI: 4,9–7,5), die mediane Dauer des Ansprechens 7,6 Monate (Bereich: 0,95 bis über 11,30) und das mediane Gesamtüberleben 11,7 Monate (95 %-KI: 9,1 bis noch nicht erreicht). 41 % derjenigen, deren Krebserkrankung zuvor auf einen Checkpoint-Inhibitor nicht angesprochen hatte, sprachen auf Enfortumab an. 38 % derjenigen mit Lebermetastasen sprachen darauf an. Die häufigsten behandlungsbedingten Nebenwirkungen mit Schweregrad 3 oder höher waren Neutropenie (8 %), Anämie (7 %) und Ermüdung (6 %).

Studie: Petrylak DP, et al. EV-201: Results of enfortumab vedotin monotherapy for locally advanced or metastatic urothelial cancer previously treated with platinum and immune checkpoint inhibitors. ASCO 2019. Abstract LBA4505.

Quelle: Univadis

Bildquelle: © Sebastian Kaulitzki – stock.adobe.com

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