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Gesundheitskongress des Westens setzte erste Themen nach der Bundestagswahl

Sprecher auf dem Gesundheitskongress des Westens 2025 vor einer Bühne mit Logo im Hintergrund.

Gesundheitskongress des Westens setzte erste Themen nach der Bundestagswahl

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Erschienen in: UroForum

Knapp 800 Teilnehmer zählte der Veranstalter des Gesundheitskongresses des Westens in Köln. Die Krankenhausreform, die Strategien der Patientensteuerung sowie die Chancen der Elektronischen Patientenakte prägten die Inhalte der Sessions im Kölner Gürzenich.

Groß und zukunftsorientiert zu denken – das war das Credo der Session zur elektronischen Patientenakte (ePA). „Noch steckt Deutschland hier in den Anfängen, doch die ersten Entwicklungen nach dem bundesweiten Roll-Out Ende April machen Hoffnung. Allein in dieser Woche seien rund 18 Millionen ePAs geöffnet worden“, berichtete Dr. Florian Fuhrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der gematik. Er zeigte sich überzeugt, dass die deutsche ePA zukunftsfähig aufgestellt ist: „Wir werden viele Länder, die uns derzeit noch voraus sind, wieder überholen.“ Die moderne Architektur ermögliche eine Vielzahl neuer Anwendungsfälle. „Meines Wissens ist unsere ePA die Einzige in Europa, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten kann“, so Fuhrmann.

Prof. Christian Karagiannidis hat beim Gesundheitskongress des Westens eindringlich vor den finanziellen Herausforderungen im Gesundheitswesen gewarnt. Deutschland habe im stationären Sektor 2024 erstmals die Marke von 100 Milliarden Euro überschritten – ein Wendepunkt. „Wir leben deutlich über unsere Verhältnisse und müssen dringend über die Ausgaben sprechen“, sagte er. Vor diesem Hintergrund sei die geplante Krankenhausreform eines der zentralen Elemente, um das System zukunftsfähig zu gestalten.

Für die Krankenhausreform sei allerdings auch eine Notfallreform zentral, da Patienten besser gesteuert werden müssten, betonte Karagiannidis. „Wir haben über ein Jahr verloren – jetzt muss das Gesetz schnell durch den Bundestag“, forderte er. Besonders wichtig sei der digitale Leitstellenkoordinator, der Patientinnen und Patienten gezielt lenken könne. „Unsere Reform wirkt“, sagte Helmut Watzlawik, Abteilungsleiter Krankenhausversorgung im NRW-Gesundheitsministerium. Er betonte, wie wichtig ein ausreichend langer Vorlauf und der Dialog mit allen Beteiligten für das Gelingen einer Reform seien. „Große Reformen kann man nicht über das Knie brechen.“

Watzlawik forderte Änderungen am Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KVHHG). Auf die Agenda gehörten aus seiner Sicht mehr Ausnahmeregelungen für Länder, erweiterte Kooperationsmöglichkeiten und eine breitere Definition von Fachkrankenhäusern. Ausnahme will NRW vor allem bei Qualitätsvorgaben für Krankenhäuser im ländlichen Raum haben. Dort drohten wichtige Versorgungsstrukturen wegzubrechen, wenn Qualitätsvorgaben zu strikt und ohne Spielraum umgesetzt würden, warnte er.

Für kontroverse Diskussionen sorgten die Pläne der Bundesregierung für ein Primärarztsystem. Während sich alle darüber einig war, dass eine bessere Patientensteuerung auch im ambulanten Bereich zwingend notwendig ist, gab es unterschiedliche Meinungen darüber, ob das über ein Primärarztsystem gelingen kann. Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, wies darauf hin, dass es nicht sinnvoll wäre, jeden Patienten künftig zuerst zum Hausarzt zu schicken: „Je nach Region müssten dann 500 bis 1000 zusätzlichen Fälle mehr pro Hausarztpraxis versorgt werden. Das kann nicht die Lösung sein. Es gibt viele Punkte, die wir uns angucken müssen, wenn wir wollen, dass eine Steuerung am Ende des Tages wirksam und effizient ist.“

Bildquelle:© Runkel

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