Dr. Imanuel Demmler, Facharzt für Urologie und medikamentöse Tumortherapie, betreibt eine breit aufgestellte urologische Praxis in Bad Schlema im Erzgebirge in Sachsen mit großer Onkologie-Zulassung, Chemotherapie und ambulanten Operationen. Von Praxisschließungen hält er wenig, aber er präferiert die vermehrte Kostenerstattung bis zur Bedeutungslosigkeit der EBM-Medizin. Was will der sächsische Urologe?

Dr. Demmler fordert eine Anhebung des Orientierungspunktwertes im EBM um mindestens 30–35 %. Nur so könnten die angefallenen Kostensteigerungen der vergangenen Jahre – Energie, Inflation, MFA-Gehälter, Nebenkosten etc. – ausgeglichen werden. Für Dr. Demmler geht es um den betriebswirtschaftlich kostendeckenden Betrieb bzw. Erhalt einer KV-Praxis. Das Ziel der Politik sei eine preiswerte Massen-Medizin ohne Qualitätsstandards.
Von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet der Urologe keine Unterstützung der ambulanten Facharztschiene. Vielmehr tue die Politik alles, um die freiberufliche Ambulanz in den Abgrund zu schieben. „Es geht um die Abschaffung der freiberuflichen ambulanten Facharztschiene und die Transformation in ein hybrides Kliniksystem und die Staatsmedizin“, unterstreicht Dr. Demmler.
„Wir müssen jetzt handeln. Nur reden ist zu wenig, denn es geht um die Rettung der Freiberuflichkeit“, betont Dr. Demmler. Die freiheitliche Tätigkeit des Arztes sei ein zu hohes Gut, um sie auf dem Altar der Ampel-Koalition zu opfern. „1989 sind wir auf die Straße gegangen, um mehr Freiheit zu erkämpfen. Das dürfen wir uns nicht einfach wegnehmen lassen. Der Arzt muss auskömmlich honoriert werden, damit er den Kopf frei hat für eine unabhängige und nicht pekuniär getriggerte Medizin.“ (Mehr in UF 07.23, S. 16)
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