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Was ist das transdifferenzierte neuroendokrine Prostatakarzinom?

Sven Perner

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Erschienen in: UroForum

Aggressive Varianten des Prostatakrebses mit einer neuroendokrinen Differenzierung treten in den letzten Jahren immer häufiger auf. Prof. Dr. Sven Perner aus Lübeck gab einen Überblick über das transdifferenzierte neuroendokrine Prostatakarzinom (NEPC).

Prof. Dr. Sven Perner, Direktor des Instituts für Pathologie am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und der Pathologie des Forschungszentrums Borstel. (Foto © UKHS)
Prof. Dr. Sven Perner, Direktor des Instituts für Pathologie am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und der Pathologie des Forschungszentrums Borstel. (Foto © UKHS)

Hintergrund – Warum ist eine Erforschung wichtig?

Prof. Perner ordnete die Bezeichnung Neuroendokriner Tumor zunächst so ein: „Der Begriff stammt aus der Pathologie. Wenn wir ihn da verwenden, sagt das erst mal nicht viel aus. Es ist eine Approximation zwischen endokrin und neurokrin.“

Neuartige Therapien, die auf die Androgenrezeptor-Achse abzielen, werden u. a. als Ursache dafür angesehen. Das Zellwachstum von aggressiven Prostatakrebsvarianten erfolgt oft völlig unabhängig vom Androgenrezeptor-Signalübertragungsweg. Die Zellen haben die typischen zellulären Merkmale des Prostata-Adenokarzinoms weitgehend verloren. Dies erschwert sowohl die Diagnose als auch die Behandlung dieser sehr aggressiven Erkrankung. Ein tieferes Verständnis der Mechanismen, die zur Transdifferenzierung beitragen, ist wichtig für bessere Diagnoseverfahren und Behandlungsstrategien.

Wie häufig sind neuroendokrine Prostatakarzinome?

Die NEPC tritt in etwa 2 % der Fälle im primären Prostatakarzinom auf. „Wir sehen vielleicht ein bis zweimal im Jahr neuroendokrine Karzinome“, sagt Prof. Perner. Beim kastrationresistenten Prostatakarzinom kommt die Progression zum neuroendokrinen Stadium bei 10–17 % der Patienten unter Einfluss antiandrogener Therapie vor (t-NEPC).

Gene, die zur t-NEPC-Transdifferention beitragen können, sind nicht speziell genug, um als Marker zu dienen. Es wird vermutet, dass der Entstehungsmechanismus eher epigenetischer Natur ist.

Wie geht es weiter?

„Es gibt den Begriff, er ist nicht unstrittig. Wir müssen ihn weiter schären schärfen und mit molekularen Markern belegen“, sagt Prof. Perner.

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